Puchheim:Mehr Verbrechen, weniger Unfälle

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Polizei legt Statistik vor, nach der im Jahr 2016 die Zahl der Drogen- und Betrugsdelikte anstieg

Von Peter Bierl, Puchheim

Die Zahl der Straftaten ist in Puchheim im vergangenen Jahr um ein Viertel gestiegen. Dennoch sei die Stadt ein sicherer Ort, betonte Karlheinz Pangerl, der Leiter der Polizeiinspektion Gröbenzell, kürzlich bei der Präsentation der Kriminal- und Verkehrsstatistik im Stadtrat. Gestiegen sind vor allem die Rauschgift- und Betrugsdelikte, darunter auch solche mit Hilfe des Internets. In der Dienststelle gibt es inzwischen zwei Beamte, die sich auch mit Cybercrime beschäftigen. Die Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz sind von 30 auf 91 hochgeschnellt. Drei Menschen starben an Drogenkonsum im Stadtgebiet. Allerdings gebe es keine lokale Drogenszene, betonte Pangerl.

Die Aufklärungsquote in Puchheim liegt bei über 54 Prozent. Im vergangenen Jahr konnte die Polizei eine Serie von 60 Sachbeschädigungen an Autos aufklären, die 2013 begonnen hatte. Meist am Marktsonntag schlug der Täter zu. Dabei handelte es sich nach Angaben Pangerls um einen Einheimischen, der anscheinend zur Selbstjustiz griff, wenn er meine, ein Wagen sei falsch abgestellt.

Die Flüchtlingsunterkünfte in der Siemensstraße sowie im Vorjahr noch in der Turnhalle von Realschule und Gymnasium halten die Polizei ebenfalls auf Trab. In insgesamt 128 Fällen seien die Beamten dort im Einsatz gewesen, wobei es sich nicht um Straftaten handelte, wie Pangerl betonte: Es ging um Streitigkeiten, etwa um Kochtöpfe, um Fälle von Ruhestörungen oder Leute, die dort nicht übernachten durften. Zu regelrechten Anzeigen kam es in 38 Fällen, darunter auch Fälle von Körperverletzung unter Flüchtlingen.

Einige Reichsbürger sind in Gröbenzell und Puchheim auch aktiv, sie hätten sich bislang aber lediglich Urkundendelikte zuschulden kommen lassen, berichtete der Polizeichef.

Die Zahl der Verkehrsdelikte ist auf weniger als 400 gesunken. Eine lokale Besonderheit seien die vielen Unfälle auf dem Schulweg, sagte Pangerl, der außerdem das Verhalten vieler Radler rügte, denen jegliches Unrechtsbewusstsein abgehe, sowie Autofahrer, die am Steuer mit dem Mobilfon hantieren. "Wenn einer Schlangenlinien fährt, kann man inzwischen sicher sein, dass der seine Büroarbeit mit dem Handy erledigt oder seine Whatsapp-Gruppe bedient." Er plädierte für eine Strafe von 200 Euro in jedem einzelnen Fall. Eine Häufung von Unfällen gibt es außerdem auf der B 2. Im Februar kam ein jugendlicher Jogger ums Leben, der am Laurenzer Weg die Kreisstraße querte, er trug Kopfhörern auf und versäumte es, die Ampel zu betätigen.

© SZ vom 11.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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