Puchheim:Innenleben für drei Gebäude

Alte Schule Puchheim

Im Zuge der Neugestaltung des Ortszentrums wollen die Architekten die Alte Schule in Puchheim zu einem Café umbauen.

(Foto: Günter Reger)

Die Stadträte debattieren über Details des neuen Ortszentrums

Von Peter Bierl, Puchheim

Die Planung des neuen Ortszentrums von Puchheim schreitet voran. Am Dienstag präsentierten die Architekten Robert Hösle und Andreas Peyker dem Planungsausschuss des Stadtrates Varianten für Kubatur und Nutzung der drei Neubauten, in denen Volkshochschule, Musikschule und Stadtbibliothek untergebracht werden sollen. Das Architekturbüro Stefan Behnisch und Robert Hösle hatte im Frühjahr 2015 den Wettbewerb zur Stadtzentrumsentwicklung gewonnen. Debattiert wurde am Dienstag über den Probenraum der Musikschule, Gastronomie, Verkehrserschließung, Parkdeck, Gestaltung des Grünen Marktes als zentralen Platz sowie der Kennedywiese als Spielfläche.

Die Mehrheit sprach sich für einen kleineren Probenraum in einem Neubau aus. Dabei möchte die UBP das Haus möglichst weit weg von der Alten Schule rücken. Der Saal in der Alten Schule soll für Konzerte genutzt werden dürfen. Was die Gastronomie betrifft, sprachen sich FW, Grüne und UBP gegen ein Restaurant im Dachgeschoss des Volkshochschule aus. "Mit Gastronomie ist es in Puchheim schwierig, ich bin skeptisch, ob sich ein Restaurant halten kann", merkte Manfred Sengl (Grüne) an. Die Freien Wähler favorisieren sowieso eine coole Lounge mit Dachterrasse. Ihre Vertreterin Martina von Hagen plädierte dafür, sich vorerst noch nicht festzulegen. Dagegen mahnte SPD-Fraktionssprecher Jean-Marie Leone, nicht gleich "in Mutlosigkeit zu versinken". Immerhin plane man ein Zentrum für die nächsten 50 Jahre und Puchheim sei jetzt schon eine Stadt mit rund 21 000 Einwohnern. "Jetzt gehen die Leute woanders hin, weil es hier nichts gibt", sagte er. Auf Widerspruch von Sengl stieß die Idee, die Alte Schule zum Café umzubauen, mit Terrassen vorne und hinten. Dazu müsste man das Haus entkernen und vorne zum Grünen Markt hin bestünde eine Höhendifferenz von einem Meter

Von Hagen fragte, ob eine Bibliothek mit 1500 Quadratmetern sowie das darin vorgesehene Lesecafé mit 150 Quadratmetern nicht zu groß ausfallen würden. Die Bereiche seien groß konzipiert, würden aber modernen Bedürfnissen entsprechen, entgegnete Hösle. So brauche man etwa Platz für Lesungen etwa für die Kinder. Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) verwies darauf, dass es sich um einen Wunsch der Stadtbibliothek handelt. Sengl und von Hagen plädierten außerdem dafür, das ZAP im neuen Zentrum unterzubringen, wobei die FW-Stadträtin die Einrichtung im Erdgeschoss so anordnen möchte, dass man auch direkt nach draußen und den Vorplatz einbeziehen kann.

Der größte Knackpunkt bleibt die Verkehrserschließung und die Gestaltung des Grünen Marktes. Bedenken gibt es, dass Besucher im vorgesehenen Fontänenfeld auf dem Grünen Markt nass werden, wie Leone fürchtet. Dabei haben die Architekten deswegen schon sichere Wege zwischen den Fontänenfeldern ausgemessen. Barbara Ponn (Grüne) mahnte Sitzbänke an und von Hagen warnte, dass der Schatten fehlt, wenn die Bäume am alten Standort des Kriegerdenkmals gefällt werden. Leone möchte das Denkmal an einem "prominenten, schönen Platz" wieder aufstellen. Max Keil (UBP) wiederholte seine Kritik, dass durch einen Buchenhain am Durchgang zwischen Bogenhaus und Kirche die Verbindung zur Allinger Straße "verbaut" würde. Er wies außerdem darauf hin, dass sich manche Vorschläge auf zwei Grundstücke am Rand des Grünen Markts beziehen, die gar nicht der Kommune gehören. Keil riet, mit den Eigentümern möglichst rasch in Verbindung zu treten. Der Architekt Hösle sicherte zu, eine andere Platzierung der Baumreihen zu prüfen.

Konsens herrscht über das Parkdeck, das im südlichen Teil der Kennedywiese einen Meter tief in die Erde versenkt und oben begrünt werden soll. Die Böschung kann als Amphitheater oder Schlittenhügel genutzt werden. Neu ist, dass die Architekten an der Grenze nach Norden zum Friedhof hin eine Mauer vorschlagen. Außerdem soll in diesem Bereich die Decke des Parkhauses mit undurchdringlichem Buschwerk bepflanzt werden, so dass die Friedhofsruhe gesichert ist.

Was die Gestaltung der Adenauerstraße und der Kennedywiese betrifft, gibt es mehrere Ideen, die die Architekten weiter ausarbeiten sollen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: