Puchheim:Erinnerung an zwei Diven

Gabriele Misch

Von Kindheit an sei sie von den beiden großen Künstlerinnen fasziniert gewesen, erzählt Gabriele Misch.

(Foto: Günther Reger)

Gabriele Misch singt Dietrich und Knef

Von Johanna Kiermaier, Puchheim

Die unvergessenen Chansonnetten Marlene Dietrich und Hildegard Knef gehören zu den wenigen deutschen Künstlerinnen, die im 20. Jahrhundert internationale Berühmtheit erlangten. Die beiden Diven bleiben in Erinnerung für ihr stets geheimnisvolles bis verführerisches Auftreten und ihre Eleganz. Die Sängerin Gabriele Misch widmet Dietrich und Knef nun den Liederabend "Sag mir, wo die Lieder sind". In den vergangenen Jahren trat Misch regelmäßig mit eigenen Chansonprogrammen auf - mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann, dem Komponisten Günter Edin. An diesem Donnerstagabend in Puchheim begleitet sie erstmals der Jazzpianist Peter Wegele.

"Schon als ich jung war, faszinierten mich die Lieder von Dietrich und Knef", erzählt Misch, deren Mutter Fini Busch in den Fünfziger- und Sechzigerjahren eine der erfolgreichsten Schlagertexterinnen in Deutschland war. Nicht nur die Musik der beiden Frauen, sondern auch ihre Persönlichkeiten hätten eine große Wirkung auf Misch gehabt. An Marlene Dietrich beeindrucke sie neben der Kunst auch die Biografie - insbesondere ihr politisches und soziales Engagement. "Ich bedauere sehr, dass ich die beiden nie persönlich kennenlernen konnte", sagt Misch. Über den Kontakt zu Freunden von Hildegard Knef konnte Misch allerdings viel über das Leben von Knef aus erster Hand erfahren. Besonders fasziniere sie der sehr eigene Schreibstil Knefs, der auch in ihren Büchern sehr deutlich werde. "Hildegard Knef hatte eine ganz eigene Art, mit Worten umzugehen", erklärt Misch. Die Texte seien ihr sehr sympathisch und hätten immer einen gewissen Witz. Eines Nachts, so beschreibt Misch, sei sie dann auf die Idee gekommen, mit einem Liederabend an die beiden Frauen zu erinnern.

Es soll um das Leben, die Lieder und die Freundschaft von Dietrich und Knef gehen. "Ich habe versucht, eine schöne Mischung zusammenzustellen", erzählt Misch. Sie wird bekanntere Chansons wie "Ich brauch' Tapetenwechsel" oder "Sag mir, wo die Blumen sind" und weniger bekannte Lieder wie Knefs "Lass mich bei dir sein" singen. Den Abend wird Misch mit eigenen Texten moderieren, die sich mit Dietrich und Knef beschäftigen - mal sprechend und mal singend vorgetragen.

Der Liederabend im Bürgertreff wird für Misch eine Art Premiere. Wenn sie in den vergangenen 16 Jahren als Sängerin auftrat, wurde sie stets von ihrem Mann Günter Edin am Klavier begleitet. "Wir waren natürlich blind aufeinander eingespielt", so Misch. Nachdem ihr Mann im letzten Jahr verstarb, sei der erste Auftritt in neuer Besetzung schon eine Herausforderung, so Gabriele Misch. Im Juni wird sie in der Germeringer Stadthalle in Gedenken an ihren Mann Lieder vortragen, die er komponiert hat.

Gabriele Misch, "Sag mir, wo die Lieder sind", begleitet von Peter Wegele, Donnerstag, 19. Januar, von 19 Uhr an im Bürgertreff, Volkshochschule Puchheim. Der Eintritt kostet 12 Euro.

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