Puchheim:Endlich Stadt

Die Gemeinde ist Vergangenheit - die Zukunft heißt Stadt: Bei einem Festakt im Kulturzentrum feiert Puchheim die Stadterhebung. Die neuen Ortstafeln sind auch schon da.

Andreas Ostermeier

Die Gemeinde Puchheim ist Vergangenheit. Die 20.000-Einwohner-Kommune gesellte sich am Dienstagabend als weitere Stadt im Landkreis zu den zwei Großen Kreisstädten Fürstenfeldbruck und Germering hinzu. Als Höhepunkt eines Festaktes im Kulturcentrum "Puc" überreichte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann Bürgermeister Herbert Kränzlein die Urkunde, die die Promotion der Gemeinde zur Stadt bestätigt.

Puchheim: STADTERHEBUNG - Neue OrtsSchilder

Damit es auch alle am ersten Tag schon sehen: Jörg Neubert vom Puchheimer Bauhhof bringt die neuen Ortstafeln an, die zeigen, dass am Dienstag aus der Gemeinde eine Stadt geworden ist.

(Foto: Johannes Simon)

Mehrere hundert Gäste, unter ihnen Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet und Landrat Thomas Karmasin, Vertreter von Parteien, Vereinen und örtlichen Einrichtungen, die Bürgermeister aus den Partnerstädten Attnang-Puchheim in Österreich und Zalakaros in Ungarn sowie die Rathauschefs der Nachbarkommunen, stießen auf das Wohlergehen der neuen Stadt an.

Von einem "historischen Tag" in der 1061-jährigen Ortsgeschichte sprach Bürgermeister Kränzlein in seiner Begrüßung. Dieser Tag werde für Puchheim "dauerhaft eine ganz große Bedeutung" haben, sagte er und zählte kurz die Gründe auf, weshalb der neue Titel zu Puchheim passt. So liegt der Ort unter den mehr als 2000 bayerischen Gemeinden auf Platz 69, was die Einwohnerzahl angeht, bietet einige tausend Arbeitsplätze und ist die finanzstärkste Kommune des Landkreises.

Innenminister Herrmann sagte, die Bezeichnung "Stadt" sei eine "Auszeichnung für das hervorragende Gemeinwesen und die positive Entwicklung Puchheims". Die Kommune habe die Stadterhebung "in jeder Hinsicht verdient". Mit dem Titel "Stadt" gehe die Staatsregierung sparsam um, sagte der Innenminister. Seit der Gebietsreform 1978 wurden erst neun Gemeinden zur Stadt erhoben.

Unter den geladenen Gästen befanden sich auch an die 70 Bürger, die sich um eine Teilnahme an dem Festakt beworben hatten. Für ein großes Bürgerfest, wie es Olching in ein paar Wochen aus Anlass der Stadterhebung plant, habe man nicht ausreichend Vorlaufzeit gehabt, sagte am Dienstag Rathaus-Geschäftsführer Jens Tönjes. Er versprach allerdings, dass Stadt und Bürger im kommenden Jahr ein Stadtfest feiern werden.

Die Erhebung soll nur in einem kleineren Rahmen begangen werden, nämlich beim Frühlingsfest am Samstag, 21. Mai. Rund um den Grünen Markt werden dann Freibier und Freilimo ausgeschenkt und es gibt einige Attraktionen für Alt und Jung. Im Sommer ist laut Tönjes bereits ein weiteres Fest vorgesehen: In der Augsburger Straße (der ehemaligen Bundesstraße 2) im Stadtteil Ort wird dann gefeiert, dass der überörtliche Verkehr nun auf einer neuen Trasse den Ort umfährt. Ein zusätzliches Fest für die Stadterhebung habe die Verwaltung nicht hinzufügen wollen, sagte Tönjes.

Die Stadterhebung ist dennoch auch in den kommenden Monaten Thema in Puchheim. Im Puc-Programm des zweiten Halbjahres werden sich laut Geschäftsführer "kulturelle Schmankerl" finden, die mit der Stadterhebung zu tun haben. Tönjes: "Wir bringen das Thema Stadt mosaikartig unter."

Auch öffentlich wird die Stadt bald sichtbar sein. Die neuen Namensschilder sind am Dienstag eingetroffen. Sie werden von heute an montiert: "Stadt Puchheim" steht auf den gelben Schildern sowie der Hinweis "Puchheim-Ort" oder "Puchheim-Bahnhof". Auch am Rathaus und an der Bücherei soll bald das Wort "Stadt" stehen. Die neuen Aufschriften ließen sich mit Hilfe von Folien anbringen, sagt Tönjes, so dass der Aufwand für die Umstellung "möglichst gering" bleibt.

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