Puchheim:Eltern-Protest gegen marodes Kinderhaus

Maroder Kindergarten

Das Kinderhaus in Puchheim-Ort ist mehr als 40 Jahre alt und noch nie größer renoviert worden.

(Foto: Günther Reger)

Die Einrichtung Maria Himmelfahrt ist alt und baufällig. Weil das Erzbischöfliche Ordinariat nicht auf die Beschwerden reagierte, hat der Elternbeirat im Internet eine Petition gestartet

Von Peter Bierl, Puchheim

Das katholische Kinderhaus Maria-Himmelfahrt in Puchheim-Ort ist marode. Weil monatelang nichts passiert ist, hat der Elternbeirat nun eine Online-Petition gestartet. "Die Schäden bestehen nicht erst seit gestern. Zuletzt ist ein Teil des Vordaches eingefallen", sagte die Vorsitzende Sandra Zierer der SZ. Der Pressesprecher der Erzdiözese München-Freising verspricht Abhilfe. Für Donnerstag sei ein Lokaltermin geplant.

Das Gebäude im Krautgartenweg im Altdorf steht seit mehr als 40 Jahren, noch nie habe es eine große Renovierung gegeben, berichtet Zierer. Das Haus sei marode und baufällig. "Überall müffelt es sehr stark, die Fenster und Türen sind undicht und es zieht, die Elektrik ist marode, der Fußboden ist teilweise brüchig", erzählt sie. Im Waschraum der Krippe lasse sich die Temperatur des Leitungswassers nicht mehr regulieren, das Wasser fließe brühend heiß aus den Hähnen.

Die Leiterin des Kinderhauses, Barbara Habler, bestätigt die Vorwürfe der Eltern mit einer Ausnahme. Es bestehe hinsichtlich des Vordaches keine Einsturzgefahr. Es sei Wasser ins Gebälk der Konstruktion gelaufen und die Gipskartonplatten seien aufgeweicht. Bretter hätten heruntergehangen, die der Hausmeister mit Hilfe von Eltern abgenommen habe. "Es schaut nicht besonders schön aus, aber es besteht keine Gefahr", betont Habler.

Bereits vor Monaten haben sich der Elternbeirat sowie der Pastoralreferent der Pfarrgemeinde deshalb an die Erzdiözese in München gewandt, die als Träger des Kinderhauses verantwortlich ist. E-Mails seien nicht beantwortet und Telefonate nicht entgegen genommen worden. "Der Verantwortliche ist nicht erreichbar, da herrscht Stillstand", berichtet Zierer. Darum hat der Elternbeirat beschlossen, mit einer Online-Petition an die Öffentlichkeit zu gehen. Jetzt reicht es den Eltern, sie fordern, dass das Gebäude endlich saniert wird. "Inzwischen besteht für unsere Kinder ein nicht kalkulierbares Risiko. Wir wollen unsere Kinder sicher untergebracht wissen und ihnen Raum zum unbeschwerten Spielen und Lernen bieten", heißt es in der Petition

Dass das Gebäude sich in einem schlechten Zustand befindet, scheint Konsens zu sein, jedenfalls nach Angaben des Pressesprechers des Ordinariats. "Wir bedauern das sehr. Es ist unstreitig, dass das Kinderhaus saniert werden muss, wir wollen das auch, aber es gibt so viele andere Baustellen", sagt Bernhard Kellner. Er betont, dass an diesem Donnerstag eine Besichtigung vor Ort stattfinden werde und das Ordinariat die Ferien nutzen wolle, um etwas zu unternehmen.

Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass eine Generalsanierung notwendig ist. "Das ist uns seit zwei bis drei Jahren bekannt", sagte Klaus Winter, der Leiter des Sozialamtes. Die Kommune wäre gesetzlich verpflichtet, zwei Drittel der Kosten zu übernehmen. Möglicherweise ist der Bau aber so marode, dass ein Neubau fällig wird. Zunächst war Maria Himmelfahrt ein dreigruppiger Kindergarten, 2009 wurde angebaut und daraus ein Kinderhaus mit zwei Kindergarten- und einer Krippengruppe. Auf jeden Fall möchte die Stadt, dass die Einrichtung vergrößert wird, weil der Bedarf in Puchheim-Ort wächst.

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