Puchheim:Ein Gewerbehof für Firmengründer

Stadtrat lässt das Konzept von einem externen Büro erarbeiten, nicht von der eigenen Wohnungsbaugesellschaft

Der Puchheimer Stadtrat möchte einen Gewerbehof bauen, aber das Konzept soll nicht die neue Wohnungsbaugesellschaft (WEP) erarbeiten, wie die CSU gefordert hatte, sondern ein externes Büro. Eigentlich sind sich alle einig, dass die Kommune eine solche Einrichtung für Betriebe, insbesondere Firmengründer, braucht, nur der Weg ist schwierig. Vor drei Jahren hatte das Gremium einen Antrag der SPD befürwortet, aber der sei bisher nicht umgesetzt, wie Fraktionschef Jean-Marie Leone bekrittelte. Sein CSU-Pendant Thomas Hofschuster betonte, er wolle sich nicht mit fremden Federn schmücken, habe sogar auf die SPD-Initiative hingewiesen, aber es gehe ja nichts voran.

Strittig war am Dienstag, wer die Aufgabe übernehmen soll. Leone und Lydia Winberger (Grüne) wollen, dass sich die WEP ausschließlich dem Wohnungsbau widmet. Bislang bestehe die WEP nur aus einer Person und könne diese Aufgabe gar nicht wahrnehmen, meinte Gisella Gigliotti (Grüne). Dagegen verwiesen Hofschuster und Karin Kamleiter (CSU) darauf, dass die WEP ohnehin am Immobilienmarkt aktiv ist und Gewerbe durchaus zu ihren Kompetenzen gehöre. Der Bürgermeister nahm eine vermittelnde Position ein. Die WEP könne als "Beifang" durchaus geeignete Immobilien für einen Gewerbehof finden, meinte Norbert Seidl (SPD). Allerdings werde das neue Unternehmen erst einmal mit Wohnraum genug zu tun haben, deshalb sollten externe Experten das Gewerbehofkonzept entwickeln. Dritter Bürgermeister Thomas Salcher (UBP) regte sich auf, dass die Stadt für jede Frage einen Fachplaner anheuere. Die WEP solle die Aufgabe übernehmen, forderte er. "Wir brauchen einen solchen Gewerbehof, wie es geht, hat Germering vorgemacht", sagte Salcher. Ihm widersprach UBP-Fraktionschef Reinhold Koch: Das sei doch ein "Grattler-Hof", den man ohne jede Planung hingekriegt hätte. Der Stadtrat wies mit Mehrheit den CSU-Antrag zurück.

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