Mit gleich zwei Schwerpunkten anstatt wie gewöhnlich einem geht das Puchheimer Kulturzentrum ins zweite Halbjahr. Angeregt durch die Unecso, die Bairisch im Jahr 2009 zur gefährdeten und schützenswerten Sprache erklärt hat, widmen sich mehrere Veranstaltungen dem heimischen Dialekt. Den Kontrast dazu bilden die südländischen Klänge des Tango, dem auch eine Reihe von Terminen gewidmet ist. Und natürlich gibt es auch außerhalb der beiden Themenschwerpunkte wieder zahlreiche Veranstaltungen, vom Kabarett bis zur klassischen Musik. Etwa 40 Besucher waren am Dienstagabend ins Puc gekommen, um von dessen Leiter Michael Kaller und seiner Stellvertreterin Andrea Ritter das neue Programm zu erfahren. Begleitet wurde die Veranstaltung von den "Bluestrings" und einem professionellen Tango-Tanz-Paar.
Eine Nachhilfestunde in Sachen Bairisch erwartet die Besucher am Freitag, 13. November. Im Stück "Mei Fähr Lady" wollen ein norddeutscher Manager, eine chinesische Kellnerin und ein französischer Rapper die Sprache lernen - und zwar bei Professor Zehetner. Der spielt sich selbst, ist im wahren Leben an der Universität Regensburg angestellt und gilt als einer der größten Kenner des Bairischen. Bereits am Freitag, 23. Oktober, lesen die Schauspielerinnen Monika Manz und Susanne Weinhöppel Erotisches aus dem "Bayerischen Dekameron" von Oskar Maria Graf. Bairisch für Anfänger also. Sprache und Humor verbinden sich bei den drei bayerischen Kabarettisten Sigi Zimmerschied (16. Oktober), Wolfgang Krebs (20. November) und Michael Fitz (11. Dezember).
Der Tango, der von Buenos Aires aus längst die Welt erobert hat, zieht am 25. Juli im Puc ein. Oder besser gesagt auf dem benachbarten Gut Harbeck. Bei Musik der Frankfurter Formation "Tango Transit" dürfen die Besucher tanzen, soviel sie wollen. Als Vorband spielt ImprovisTango, unter Leitung von Frank Wunderer, Chef der Bluestrings. Inspiriert von Vivaldis "Vier Jahreszeiten" findet am 9. Oktober ein Abend unter dem Motto "Jahreszeiten Tango" mit mehreren Bands statt. Seit fast 20 Jahren sind auch "Quadra Nuevo" auf der Suche nach der Seele des Tango. Wie weit sie auf diesem Weg gekommen sind, zeigen sie am 24. Oktober.
Weitergeführt wird auch die Reihe "Jazz around the world". Wie schon in den vergangenen Spielzeiten präsentieren die Organisatoren eine Mischung aus jungen regionalen Vorbands und Hauptbands, die längst etabliert sind. So gastiert am15. Oktober mit Harald Rüschenbaum einer der Pioniere des modernen deutschen Jazz im Puc. Katalanischen Jazz gibt es am 12. November von Franca Masu. Ganz modern wird es dann am 10. Dezember mit "El Zitheracchi". Der Oberbayer zeigt dabei, was man alles aus einer Zither herausholen kann. Jenseits der Jazzreihe erwartet Musikfans am 18. Juli ein ganz besonderes Konzert. Bei "Rockt den Graben" treffen vier Nachwuchsbands auf junge klassische Bläser und die Streicher der Bluestrings.
Auch der klassischen Musik werden wieder drei Kammermusikkonzerte gewidmet, erneut mit Musikern aus dem Staatstheater am Gärtnerplatz. Beim letzten Konzert kurz vor Weihnachten werden wie in der vergangenen Saison wieder Schüler der Puchheimer Musikschule beteiligt sein.
Das gesamte Programm ist im Internet unter www.puc-puchheim.de zu finden. Der Kartenvorkauf beginnt am 22. Mai, der Abo-Vorverkauf bereits am 19. Mai.