Psychiatrie:Wohnortnahe Versorgung

In Germering entsteht eine Tagesstätte für seelisch Kranke

Menschen mit seelischen Behinderungen oder Erkrankungen können künftig in Germering wohnortnah eine Tagesstätte besuchen. Das beschloss jetzt der Sozialausschuss des Bezirkstags. In Germering wird somit erstmals eine Tagesstätte mit zehn Plätzen für Menschen mit seelischen Behinderungen entstehen. Sie soll als Zweigstelle der Caritas-Tagesstätte Rückenwind in Fürstenfeldbruck geführt werden, die über 30 Plätze verfügt.

An den Angeboten der Tagesstätten können Besucher freiwillig, unbefristet und kostenlos teilnehmen. Mit der Außenstelle in Germering schließt sich laut Bezirkstagspräsident Josef Mederer (CSU) eine "Versorgungslücke", bei der die Betroffenen künftig "wohnortnah die Unterstützung erhalten, die sie brauchen". Ziel seien gleichwertige Beratungsangebote in ganz Oberbayern, dessen Bevölkerung allein in den vergangenen fünf Jahren um mehr als 250 000 Menschen zugenommen habe. Die Hilfeangebote müssten deshalb mitwachsen, sagt Mederer: "Wohnortnähe ist schließlich das Herzstück einer regional aufgestellten Psychiatrie."

Für den gesamten Bereich der ambulanten Hilfen - Tagesstätten für Menschen mit seelischen Behinderungen, sozial- und gerontopsychiatrische Dienste, psychosoziale Suchtberatungsstellen, Kontaktläden für Drogenabhängige und Zuverdienstprojekte - gibt der Bezirk Oberbayern in diesem Jahr etwa 68 Millionen Euro aus. Weiter ausgebaut werden sollen in Fürstenfeldbruck außerdem auch die Angebote für Zuverdienstbeschäftigung. Der Caritasverband kann deshalb sechs Plätze im Brucker Hofcafé neu schaffen, die rechnerisch Beschäftigungsmöglichkeiten für bis zu 18 Menschen mit Behinderungen bieten. Jeder Teilnehmer darf dabei maximal 15 Stunden pro Woche tätig sein.

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