Porträt:Meisterpreis fürs Multitalent

Marion Strencioch

Die studierte Theaterwissenschaftlerin wechselte ihr Fach.

(Foto: privat)

Marion Strencioch aus Puchheim ist jahrgangsbeste Fachwirtin.

Von Katharina Knaut

Unternehmungslustig und voller Tatendrang - diese Beschreibung passt gut auf Marion Strencioch. Die 40-Jährige aus Puchheim hat einen Job, geht gerne bouldern, singt - und absolvierte nebenher noch einen Fachwirt. Und zwar so gut, dass sie dafür im März den Meisterpreis der Bayerischen Staatsregierung erhalten hat, der für besondere Leistungen verliehen wird. Sie war die erfolgreichste Absolventin aus dem Landkreis, gehörte zu den Jahrgangsbesten aus 58 IHK-Prüfungen und erzielte die beste Leistung in ihrem Fortbildungsfach Marketing. Dass sie so erfolgreich sein würde, hätte Strencioch nie gedacht. "Als der Brief kam, dachte ich zuerst, es sei nur Werbung von der IHK." Als sie das Schreiben dann öffnete, war es eine große Überraschung, wenn auch eine gute. "Ich habe mich wirklich sehr gefreut."

Studiert hat sie Theaterwissenschaften, zog danach für einige Zeit nach Frankreich, kam zurück nach München und lebt nun wieder in der Heimatstadt Puchheim. Dort arbeitete sie dann auch im Marketing. "Ich wollte gerne die Theorie lernen hinter dem, was ich tat." Sie hatte nicht vor, noch mal zu studieren, der Fachwirt bot sich also an. "Der ging über ein Jahr, das war genau das Richtige".

Zweimal pro Woche setzte sich Strencioch nach der Arbeit für drei Stunden zu den Online-Präsenzphasen an den Computer. Am Wochenende wiederholte sie dann den Stoff. Das hat ihr sogar Spaß gemacht, war aber auch anstrengend. "Zwischen meinem Studium und dem Fachwirt liegen 14 Jahre. Das Lernen musste ich erst wieder lernen. Das hat eine Zeit gedauert." Durch Karteikarten und Lerngruppen hat es dann geklappt. So gut, dass ihr am Ende nur wenige Punkte bis zur Höchstzahl fehlten.

Die gebürtige Puchheimerin ist froh, den Fachwirt gemacht zu haben. Auf diese Weise schloss sie auch viele neue Bekanntschaften in ganz Deutschland. Die meisten Kontakte verliefen online, manche hat sie aber auch persönlich getroffen. Trotz aller Vorteile ist sie froh, dass das Lernen erst mal wieder vorbei ist. So hat sie Zeit, sich auf ihre Kurzgeschichte zu konzentrieren, die sie für einen Wettbewerb des deutsch-finnischen Klubs in Puchheim geschrieben hat und mit der sie den zweiten Platz belegte. "An der Geschichte würde ich gerne noch etwas weiterschreiben und sie ein bisschen ausbauen." Dennoch freundet sie sich bereits mit dem Gedanken an die nächste Fortbildung an. Mittlerweile ist sie in den Personalbereich gewechselt. "Ich will weitere Fortbildungen nicht gleich wieder anfangen, aber das Interesse ist auf jeden Fall da."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: