Polizei:Großeinsatz im Jobcenter

Polizei: Mit vereinten Kräften: das Jobcenter Fürstenfeldbruck am Mittwochvormittag.

Mit vereinten Kräften: das Jobcenter Fürstenfeldbruck am Mittwochvormittag.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Notruf über bewaffnete Person entpuppt sich als Missverständnis

Von Ariane Lindenbach, Fürstenfeldbruck

Gleich zwei Mal mussten Kräfte der Polizeiinspektion Fürstenfeldbruck am Mittwochvormittag zu vermeintlich heiklen Einsätzen ausrücken. Die Mitteilung: "Bewaffnete Person im Jobcenter", führte zu einem Großeinsatz der Sicherheitskräfte vor und in der Institution. Glücklicherweise stellte sich vor Ort rasch heraus, dass es sich um ein Missverständnis handelte. Auch im zweiten Fall rechneten die Polizisten wegen Fehlern bei der Kommunikation mit Schlimmeren. Eine Person am Drudenborgen werde mit einem Messer bedroht, lautete der Notruf. Aber auch dieser Fall ging glimpflicher aus, als es der Notruf erwarten ließ.

"Glücklicherweise viel Wind um nichts", kommentiert der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion, Michael Fischer, am Mittwochnachmittag die nur wenige Stunden zurückliegenden Ereignisse. Doch als die Mitteilung von einer Bedrohung im Jobcenter bei der Polizei eingegangen sei, ging man selbstverständlich erst einmal vom Schlimmsten aus. Man habe mit dem "Worst Case" gerechnet, "das hätte eine Bedrohung, eine Geiselnahme, alles Mögliche sein können". Also rückte die Polizei "mit entsprechenden Kräften" beim Jobcenter an, berichtet Fischer, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Aber die vielen Polizeifahrzeuge vor dem Jobcenter sprechen schon für einen Großeinsatz.

Die Polizisten sperrten Fischer zufolge das Gebäude ab, durchsuchten die betroffene Etage und konnten den mutmaßlichen Täter rasch festsetzen. Glücklicherweise habe sich dann herausgestellt, dass alles nur ein Missverständnis war: Der Mann hatte zum Pförtner bei der Eingangskontrolle gesagt: "Erschrecken Sie nicht, ich habe eine Waffe." Wie Fischer erläutert, handelte es sich um eine Gaspistole, für die der Mann den Kleinen Waffenschein besitzt und die er noch in sein Auto gebracht hatte, bevor er ins Jobcenter ging. Der Pförtner hatte den Vorfall aber einem Kollegen weitererzählt, der ihn ebenfalls weitergab. Und nach mehreren Stationen war aus dem harmlosen und, wie Fischer betont, strafrechtlich völlig irrelevanten Ereignis eine "Bedrohung mit Waffe im Jobcenter" geworden. Ausgerechnet zur gleichen Zeit ging bei der Brucker Inspektion ein zweiter Notruf mit dem Hinweis auf eine Bedrohung mit Messer ein. Doch auch in diesem Fall stellte sich vor Ort am Drudenbogen heraus, dass es anders war. Eine Asylbewerberin hatte dort versucht, sich mit einem Messer selbst zu verletzen. Die Polizei brachte sie in die Psychiatrie. "Es waren zwei Fälle, die sich für uns erst einmal sehr dramatisch dargestellt und die sich letztlich als harmlos erwiesen haben", schließt Fischer.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: