Personalnotstand der Polizei:Im Landkreis fehlen 46 Beamte

Der Landtagsabgeordnete Herbert Kränzlein (SPP) prangert den anhaltenden Missstand an

46 Polizisten fehlen dem Bayerischen Innenministerium zufolge im Landkreis Fürstenfeldbruck. Herbert Kränzlein, Eichenauer SPD-Abgeordneter im Landtag, nennt diese Zahl und bezieht sich auf eine Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der SPD-Fraktion. Er reagiert damit auch auf den Auftritt von Joachim Herrmann (CSU). Der Innenminister hatte am vergangenen Mittwoch in der BR-Livesendung "Jetzt red i" im Brucker Marthabräu einen akuten Notstand und eigene Versäumnisse bestritten und auf die Einrichtung zusätzlicher Planstellen verwiesen - die freilich längst nicht alle auch besetzt werden konnten.

In diese Kerbe schlägt nun auch Kränzlein: Er listet landkreisweit 222 Stellen auf, die zum Stichtag 1. Februar besetzt sein sollten - und stellt dieser Zahl die "verfügbare Personalstärke" von lediglich 176 gegenüber. "Wo die Stellen unbesetzt bleiben, müssen Beamte Überstunden machen, so auch in Fürstenfeldbruck." 2015 liefen so bei der Polizei im Landkreis insgesamt 7869 Überstunden auf.

"Das ist ein bedenklicher Zustand, der auch darauf zurückzuführen ist, dass meine Anträge zum Nachtragshaushalt von der CSU abgelehnt wurden", so der Abgeordnete aus dem Landkreis, der die Sparpolitik der Staatsregierung geißelt - "auf Kosten der Sicherheit der Bürger und auf dem Rücken der Polizisten im Landkreis". Die SPD-Landtagsfraktion fordere seit Jahren nicht nur zusätzliche Stellen bei der Polizei, sondern auch deren reale Besetzung. In ganz Bayern sind laut Kränzlein 2472 und damit neun Prozent aller Polizeistellen unbesetzt. Die Anzahl der Überstunden der Polizisten in Bayern beziffert der SPD-Politiker auf mehr als 1,6 Millionen.

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