Olympische Spiele 1972:Erinnerung an Terroropfer

Die bundesweite zentrale Gedenkfeier zum 40. Jahrestag des Olympiattentas findet am 5. September in Fürstenfeldbruck statt - auf dem Flugfeld, auf dem die israelischen Sportler und der bayerische Polizist ums Leben kamen.

Erich C. Setzwein

Nach Gesprächen von Landrat Thomas Karmasin mit der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, ist nun der 5. September als zentralen Gedenktag für die Opfer des Olympiaattentats von 1972 festgelegt worden. Karmasin teilte am Freitag mit, dass die Veranstaltung im Fliegerhorst Fürstenfeldbruck stattfinden werde. "Das Entsetzen, die Trauer und der Schmerz, insbesondere der Angehörigen der zwölf Opfer sind auch vier Jahrzehnte nach dem schrecklichen Attentat, das in Fürstenfeldbruck so grausam endete, nicht vergessen", so Karmasin. Ort, Zeit und Inhalt der Gedenkfeier waren in mehreren Gesprächen zwischen Knobloch, Karmasin und Luftwaffen-Kommandeur Robert Löwenstein seit Herbst vergangenen Jahres abgestimmt worden. Karmasin und Knobloch waren sich einig, dass Fürstenfeldbruck der Ort für die Ausrichtung einer bundesweiten zentralen Gedenkfeier sein solle.

Das Landratsamt werde die anstehenden Planungen in enger Abstimmung mit der Israelitischen Kultusgemeinde weiter vorantreiben, teilte Karmasin mit. Zu der zentralen Gedenkveranstaltung würden Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Gesellschaft erwartet, ebenso zahlreiche Mitbürgerinnen und Mitbürger der Region. Eine besondere Einladung sei bereits über das Generalkonsulat in München an die Angehörigen der Opfer nach Israel geschickt worden.

In Auftrag gegeben wird eine Überarbeitung und Neuauflage einer 2002 erschienenen Dokumentation über das Olympiaattentat sowie eine kleine Ausstellung. Der Landrat möchte mit einer "Geschichtsstunde vor Ort" insbesondere junge Menschen ansprechen und sie mit dem Thema konfrontieren. Am 5. September 1972 war auf dem Fliegerhorst der Versuch gescheitert, die von palästinensischen Terroristen gekidnappten Geiseln zu befreien. Neun israelische Sportler und ein deutscher Polizeibeamter starben auf dem Flugfeld.

© SZ vom 03.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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