Olympia-Attentat 1972 in Fürstenfeldbruck:Neue Gedenkstätte für die Terror-Opfer

Zum 40. Mal jährt sich der Anschlag auf die israelische Mannschaft bei den Olympischen Spielen. Auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck soll nun eine Gedenkstätte eingerichtet werden. Genau an dem Ort, an dem die Befreiung der israelischen Geiseln misslang und 15 Menschen starben.

Wolfgang Krause

Im ehemaligen Tower des Fürstenfeldbrucker Fliegerhorstes soll nach dem Abzug der Bundeswehr eine Gedenkstätte für die Opfer des Olympiaattentats von 1972 eingerichtet werden. Das bestätigten der Standortälteste der Kaserne, Generalmajor Robert Löwenstein und Landrat Thomas Karmasin (CSU).

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Veranstaltung zum 40. Jahrestag der gescheiterten Geiselbefreiung am 5. September 1972, bei der neun israelische Sportler, ein deutscher Polizist und fünf palästinensische Terroristen ums Leben kamen. Sie soll erstmals am Originalschauplatz vor dem Tower stattfinden und nicht am Mahnmal vor dem Kasernentor. Laut Karmasin, der die Gedenkfeier ausrichtet, entstand gemeinsam mit der israelitischen Kultusgemeinde München die Überlegung, das Mahnmal näher an den Ort des Geiseldramas zu rücken. Im Tower, der ohnehin nicht wirtschaftlich zu nutzen sei, könnte eine Dokumentation eingerichtet werden.

"Das steckt alles noch in den Kinderschuhen", sagte der Landrat am Dienstag der SZ, "wer es genau macht und mit welchen Geldern steht noch nicht fest." Denkbar sei, dass der Landkreis die Dokumentation gemeinsam mit der israelitischen Kultusgemeinde einrichtet. Bis zur Gedenkfeier im September soll ein Konzept vorliegen, das schnell umgesetzt werden kann, wenn der Zeitplan für den Abzug der Soldaten aus der Kaserne steht. Wie Löwenstein am Montagabend auf einer Pressekonferenz beim Jahresempfang im Fliegerhorst sagte, gibt es bereits einen Briefwechsel mit Verteidigungsminister Thomas de Maiziere (CDU) zur Verlegung der Gedenkstätte.

Die Unsicherheit über den Abzug der Bundeswehr ist auch ein Problem bei dem Dokumentationszentrum zur Geschichte des Fliegerhorstes, das die Stadt plant. Laut Oberbürgermeister Sepp Kellerer könnte die Außenstelle des Stadtmuseums aber bereits vor dem Abzug der Soldaten in der Wache am Eingang eingerichtet werden. Diese müsste durch einen neuen Zugang von außerhalb des Militärgeländes erschlossen werden, sagte Kellerer bei der Pressekonferenz. Ein weiterer Vorteil des Gebäudes ist laut Kellerer die Nähe zum Luftwaffenehrenmal, zu dessen Pflege sich die Stadt durch die Unterschrift des OB am Montag feierlich verpflichtete.

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