Der Germeringer Landtagsabgeordnete Sepp Dürr (Grüne) will von der Staatsregierung wissen, welche Erkenntnisse sie über die Beteiligung von Neonazis an der Vorbereitung des Olympia-Attentats durch die palästinensische Terrorgruppe "Schwarzer September" hat. Bei dem Überfall palästinensischer Terroristen auf die israelische Mannschaft im Olympischen Dorf sowie bei der gescheiterten Geiselbefreiung auf dem Fliegerhorst Fürstenfeldbruck waren 1972 insgesamt 17 Menschen ums Leben gekommen. "Es ist Zeit, dass 40 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen endlich die Hintergründe des Attentats aufgeklärt werden. Das sind wir insbesondere den Angehörigen der zu Tode gekommenen elf israelischen Sportler und Betreuer und des ebenfalls getöteten Polizeibeamten schuldig", sagt Dürr.
Ein palästinensischer Terrorist zeigt sich vor einer Sportler-Wohnung im Olymppischen Dorf München. Hatten die Attentäter deutsche Helfer?
(Foto: dapd)Anlass der schriftlichen Anfrage an die Staatsregierung, die Dürr gemeinsam mit der innenpolitischen Sprecherin der Fraktion, Susanna Tausendfreund, stellte, ist ein Pressebericht, in dem nach Sichtung offengelegter Akten eine Verbindung hergestellt wird zwischen den damaligen Neonazis Willi Pohl und Wolfgang Abramowski und den palästinensischen Tätern. Dürr, der auch Sprecher seiner Fraktion für Strategien gegen Rechtsextremismus ist, will wissen, welche Informationen bayerische Behörden wie Staatsanwaltschaft, Polizei, Landeskriminalamt und Verfassungsschutz damals über die braunen Umtriebe im Kontext des Attentats hatten, ob es Erkenntnisse über Verbindungen der beteiligten Neonazis zu Karl-Heinz Hoffmann gibt, aus dessen Wehrsportgruppe der Täter des Oktoberfest-Attentats stammte, und welche Schritt die Staatsregierung unternehmen will, um die Verbindungen zwischen Neonazis und Attentätern aufzuklären.