Olching:Vogelparkstreit ist beigelegt

Olching: Vogelpark

Die Aufregung in den vergangenen Monaten über die Zukunft des Vogelparks hat sich gelegt. Das Bild der beiden Vögel gibt die Ruhe wider, die nun wieder in Olching herrscht.

(Foto: Johannes Simon)

Nach monatelangem Disput einigen sich das Landratsamt und die Parkbetreiber über den Besatz einer Voliere. Bis zum Frühjahr bekommen dort 20 neue Vögel eine Heimat

Von Julia Bergmann

Der Streit um den Besatz einer Voliere im Olchinger Vogelpark ist nach monatelangem Tauziehen zwischen den Betreibern und dem Landratsamt nun beigelegt. Das Landratsamt genehmigte nun den strittigen Antrag der Betreiber und erlaubt somit, dass bei der Wiedereröffnung des Vogelparks nach der Winterpause 20 neue Vögel dort ihr Zuhause finden.

Erleichtert zeigen sich jetzt beide Parteien. "Um die Einigung herbeizuführen haben wir ja wirklich unendliche Gespräche geführt", sagt Landrat Thomas Karmasin. Über die Beilegung des Streits sei er sehr froh, denn: "Der Konflikt war ja unproduktiv. Im Grunde saßen sich zwei gegenüber, die beide etwas Gutes wollen und sich gegenseitig misstraut haben."

Das sieht auch Sascha Kuchenbaur so. Er findet: "Die Gespräche der vergangenen Woche sind sehr positiv verlaufen. Natürlich gab es auf beiden Seiten eine gewisse Zurückhaltung, aber ich denke, auch das wird sich mit der Zeit wieder bessern."

Während der vergangenen Monate hatten sich die Fronten zwischen Vogelpark und Landratsamt zunehmend verhärtet. Im Frühjahr hatte sich sogar die Stadt Olching, auf deren Grund sich der Vogelpark befindet und die Partner eines dreiseitigen Vertrags mit Vogelpark und Landratsamt ist, eingeschaltet und mit einer Klage gegen das Landratsamt gedroht. Damals sah die Stadt darin die letzte Möglichkeit, eine rechtsverbindliche Auskunft darüber zu erlangen, welche Vögel in der 2015 gebauten Greifvogelvoliere gehalten werden dürfen.

Nach Gesprächen zwischen Vogelparkbetreibern und Vertretern des Landratsamts unter Moderation des Olchinger Vereinsreferenten Tomas Bauer (CSU) sah es schließlich im Mai so aus, als wäre eine endgültige Lösung gefunden worden. Kreisbehörde und Vogelpark wollten sich in einem Kompromiss auf Thüringer Richtlinien einigen. In ihnen war detailliert festgeschrieben, welche Vögel unter welchen Bedingungen gehalten werden dürfen und wie groß deren Gehege sein muss.

Weil das Vertrauen aber auf beiden Seiten zu diesem Zeitpunkt bereits erheblich gestört war, scheiterte die Einigung. Nun aber konnte man sich auf die Einhaltung dieser Richtlinien verständigen. Und auch Andreas Magg, der Olchinger Bürgermeister zeigt sich darüber erleichtert. Denn man habe sich nicht nur auf die Einhaltung der Thüringer Richtlinien einigen können, sondern auch viele andere Fragen klären können. So sei man auch überein gekommen, dass grundsätzlich hinsichtlich aller im Vogelpark untergebrachten Arten die nötige Fachkunde der im Vogelpark arbeitenden Fachwarte gegeben sei.

Tatsächlich war die fachliche Kompetenz Kuchenbaurs von Veterinäramtsleiter Hans Werner Merk in der Vergangenheit angezweifelt worden. Magg betont, nach dem vergangenen Gespräch habe er den Eindruck, die Fronten hätten sich wieder ein Stück weit entspannt.

Was die weitere Zusammenarbeit zwischen Kreisbehörde und Vogelpark angeht, sagt Karmasin: "Ich hoffe, dass sich der Vogelpark an den getroffenen Kompromiss hält. Im Gegenzug werden wir versuchen, nicht kleinlich nach irgendwelchen Fehlern zu suchen."

Kuchenbaur sieht der Zukunft positiv entgegen und freut sich auf die kommende Saison im Vogelpark. Zur Wiedereröffnung am 2. April 2017 soll es auch eine Einweihungsfeier mit der dann besetzten Greifvogelanlage geben. Offen bleibt nun noch, ob der Vogelpark im kommenden Jahr seine Öffnungszeiten ausweiten kann. Zuletzt hatte Magg den Vogelpark dafür kritisiert, dass dieser nur am Sonntag geöffnet war. Zum einen ist der Bürgermeister der Meinung, dass der Park als eine große Attraktion Olchings nicht nur an Sonn- und Feiertagen zugänglich sein dürfe, zum anderen habe die Stadt das Grundstück auch für die Erfüllung eines öffentlichen Zwecks an die Betreiber verpachtet. Bedingt dadurch sei eine Ausweitung der Öffnungszeiten unabdingbar.

"Daran arbeiten wir", sagt Kuchenbaur. Momentan habe sich ein Vereinsmitglied bereit erklärt, den Vogelpark zusätzlich an einem Tag unter der Woche zu öffnen. Ob das Angebot im kommenden Jahr noch bestehe, kann Kuchenbaur aber nicht mit Sicherheit sagen. "Wir müssen natürlich auch eine Lösung finden, die unsere ehrenamtlichen Mitglieder nicht zu sehr belastet", betont er.

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