Olching:Nachwuchs bei den Störchen

Vogelpark

Doch noch eine Familie gegründet haben die Störche im Vogelpark Olching, die zur Überraschung der Betreiber ein Ei bebrütet haben.

(Foto: Günther Reger)

Am Karfreitag beginnt die Saison im Vogelpark Olching mit Schnee-Eulen, Andenkondor und Storchenkindern. Der Rechtsstreit mit dem Landratsamt um die Greifvogelanlage ist auch schon fast vergessen

Von Karl-Wilhelm Götte, Olching

Die Schnee-Eule schaut den Besucher mit stechendem Blick an. "Das ist unsere 'Lady' ", sagt Sascha Kuchenbaur vom Vogelliebhaberverein Olching und Umgebung. Die weiße Eule mit schwarzen Sprenkeln sitzt regungslos auf einem großen Ast und lässt nur ihre Augen intensiv arbeiten. Unten auf dem Boden steht ihr Partner, die ganz weiße männliche Schnee-Eule. Auch die bewegt sich nicht. Allein dieses eindrucksvolle Pärchen ist die fünf Euro Eintrittsgeld - Kinder bis 14 Jahre zahlen drei Euro - für den Vogelpark in der Nähe des Volksfestplatzes Olching wert. Der Park öffnet am Karfreitag seine Türen für die Besucher. Damit für die Tiere und die Besucher alles passt, müssen noch viele Arbeiten erledigt werden.

Neben den beiden Schnee-Eulen aus Grönland leben weitere 600 Tiere aus 150 Vogelarten in einer mit Wasser umgebenden Naturidylle. Die Tiere kommen aus allen Regionen der Welt. Die vielen Anlagen und Gehege haben den Winter gut überstanden.

Die Tiere wurden bei Kälte in den Ställen gehalten. "Die Aras spielen gerne im Schnee", erzählt Kuchenbaur. "Die gehen aber auch wieder hinein, wenn es ihnen zu kalt wird." Andere Vögel mit weniger Kältegefühl müsse man schützen und im Stall halten. Jetzt sind die Papageien mit ihrem herrlichen bunten Gefieder allesamt tagsüber wieder draußen. Darunter ist auch einer, den der Park von privat übernommen hat. Ihm fehlt der Schwanz, der wieder nachwächst. "Es war ein Geburtstagsgeschenk für einen zehnjährigen Jungen gewesen, der sehr schnell mit dem Tier überfordert gewesen ist", berichtet Kuchenbaur. Eine Käfighaltung im Zimmer sei auch keineswegs artgerecht.

Die Wege im Vogelpark sind bereits wieder hergerichtet worden: "23 Tonnen Kies sind vor allem auf die Wege aufgebracht worden", berichtet Kuchenbaur über die Vorbereitungen der diesjährigen Saison. Hier und dort müssten noch einige Schubkarren Sand ausgebreitet werden. Auch die neue große Greifvogelanlage ist fix und fertig, um sie mit Vögeln zu besetzen. Der Streit mit dem Landratsamt Fürstenfeldbruck um den Greifvogel-Besatz der Anlage ist inzwischen beigelegt und hat den Verein 40 000 Euro gekostet. Die ersten zwei Bewohner der neuen Anlage, zwei Gelbkopfkarakaras, die in Süd- und Mittelamerika beheimatet sind, sind eingezogen. Andere werden folgen.

Vorbei kommt der Besucher an "Hannes". "Das ist unser Opa", sagt Kuchenbaur. Der Andenkondor ist vermutlich 75 Jahre alt und vielleicht sogar der älteste Greifvogel in Menschenhand. Er hat sich gerade hinten im Gehege zu einer Bewegungspause niedergelassen. Zu seiner Schlafkiste in der Höhe haben die ehrenamtlichen Helfer des Vogelparks eine Treppe gebaut. Spektakulär ist auch das Weißstorchenpaar, das in einem Gehege mit Teich herumstolziert. Erstmals hat das Paar, das schon 26 Jahre im Tierpark lebt, vergangenes Jahr ein Ei bebrütet. "Wir dachten schon, es sind zwei Männer", scherzt Sascha Kuchenbaur. Noch einmal zurück zu den Schnee-Eulen. Eine spielte ja auch bei Harry Potter als "Hedwig" eine Rolle. Die Filmeule war Weiß ohne schwarze Sprenkel. "Hedwig", die Harry Potter zum elften Geburtstag geschenkt bekam, konnte also kein Weibchen gewesen sein. Da wurde das Geschlecht verwechselt. Der Vogelpark klärt das wunderbar auf. Der Vogelpark hat nicht nur an Sonn- und Feiertagen, sondern auch an Samstagen geöffnet.

Vogelpark Olching, Toni-März-Straße, geöffnet am Karfreitag, Samstag, Ostersonntag und -montag, 10 bis 17 Uhr

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