Olching:Heimatverbunden

Zydeco Annie + Swamp Cats
Deep South Louisiana

Bands mit Olchinger Beteiligung wie Zydeco Annie & Swamp Cats treten jetzt schon im Kom auf.

(Foto: OH)

Mehr Werbung für die offene Bühne

Von Julia Bergmann, Olching

Olchinger Musiker sollten mehr Raum im Programm der Kulturwerkstatt am Mühlbach (Kom) bekommen. Ein entsprechender Antrag der CSU-Fraktion wurde in der vergangenen Sitzung des Sozial- und Bildungsausschusses diskutiert. Auch einen Titel für eine mögliche Konzertreihe hatte man sich schon ausgedacht: "Hier sind wir daheim, hier spielen wir auf". Doch plötzlich war man sich erstaunlich einig, dass die Olchinger sowieso schon ausreichend im Kom musizieren. Die Frage, die sich dann stellte, war eine ganz andere: Wieso war das niemandem aufgefallen?

Vor allem die Leiterin Angelika Steer führte dazu aus: "In den vergangenen elf Jahren waren immer wieder Musiker aus Olching im Kom zu Gast." Dennoch, eine Verschiebung im Angebot hatte sich schon ergeben. Das liegt vor allem an der seit Jahren etablierten Klassik-Konzertreihe Eleven-eleven. Andere Klassikprogramme der Stadt, für die Eintritt verlangt wurde, fanden beim Publikum keine Resonanz mehr. Olchinger Musiker aus anderen Musikgenres oder Bands mit Olchinger Beteiligung seien aber in der Vergangenheit immer wieder aufgetreten und werden auch in Zukunft im Kom auf der Bühne stehen. Darunter etwa Zydeco Annie, Sound Express, Elephant Noise und Free Beer & Chicken. "Wir schauen auch auf den Nachwuchs", betont Steer: "Etwa vom Gymnasium Olching kommen immer wieder kleine Stars zu uns, gerade im Jazz-Bereich."

Ein weiteres beliebtes und rege nachgefragtes Angebot sei die offene Bühne, die es jedes Jahr im November gebe. Dort treten Laienkünstler ohne Gage auf, die mit ihrem musikalischen Programm keinen ganzen Konzertabend füllen können. "Das wäre durchaus ausbaubar, weil sich immer mehr junge Leute bewerben", so Steer. Angesichts Steers Auskunft ist sich selbst CSU-Stadtrat Andreas Hörl nicht mehr sicher, ob der Antrag seiner Fraktion nicht ins Leere laufe. Unter anderem deshalb, weil die CSU-Fraktion forderte, einen gesonderten Betrag im Haushalt für die Auftritte einheimischer Musiker bereitzustellen und diese bei der offenen Bühne ohnehin ohne Gage auftreten.

Gleichzeitig wirft Hörl aber eine viel wichtigere Frage auf: "Wo wird dieses Angebot denn beworben? Wird das überhaupt publik gemacht?" Dass die Musiker untereinander sehr gut vernetzt seien und die Lehrer der Kreismusikschule Fürstenfeldbruck ihre Schüler darauf aufmerksam machen, reicht Hörl nicht aus.

Dass die Werbung für diese Veranstaltung in Zukunft noch ausgebaut werden könnte, findet auch Bürgermeister Andreas Magg (SPD). Er schlägt vor, in Zukunft auf der Homepage der Stadt für die Reihe zu werben und zumindest noch einen weiteren Termin für Olchinger Musiker bereit zu stellen. Ohnehin sei es höchste Zeit, dass das Kom eine eigene Homepage bekomme, findet Ruth Busl (FW). Sie würde sich gerne darum kümmern, dieses Projekt umzusetzen. Zudem betont Busl, dass sie im September erstmals einen Hoagart mit Olchinger Künstlern im Kom plant.

Obwohl, wie Steer betont, ohnehin schon viel Wert auf die Beteiligung ortsansässiger Künstler gelegt wird, müsse die Qualität des Programms im Vordergrund aller Bemühungen stehen. 70 Prozent des Kulturetats müssen bei Veranstaltungen wieder eingespielt werden. Das setze ein ausgewähltes Kulturprogramm voraus. Darüber hinaus sei die Zahl von Veranstaltungen in Olching und im Landkreis gestiegen, die Konkurrenz groß. Zunächst wird es also bei einem zusätzlichen Termin für die offene Bühne bleiben.

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