Olching:Furcht vor Lärm und Verkehr

geplantes Baugebiet

Wolfgang Popp ist Anwohner des Gebietes, auf dem sich die Stadt Olching Wohnungen und Gewerbebetriebe vorstellen kann.

(Foto: Günther Reger)

Noch sind es nur erste Überlegungen der Stadt, wie das ehemalige Gelände von Schlagmann Poroton in Olching genutzt werden könnte. Doch schon jetzt regt sich Kritik an der möglichen Zufahrtsstraße

Von Julia Bergmann, Olching

Geht es nach der Stadt Olching, sollen auf dem ehemalige Gelände der Firma Schlagmann Poroton sowohl neue Gewerbegrundstücke, als auch ein kleines Wohngebiet entstehen. Auch einen Investor gäbe es bereits. Doch es regt sich bereits Kritik an den Vorentwürfen. Unter anderem von Wolfgang Popp. Er wohnt in unmittelbarer Nähe des 4,2 Hektar großen Areals. Am meisten missfällt ihm, dass die neue Wohnbausiedlung im Nordosten des Geländes nicht mehr über die Dachauer Straße erreichbar wäre, sondern nur noch auf einem Umweg über den Adlerweg und die Dora-Heigenmooser-Straße.

Wohnbebauung und Gewerbe sollen zwar durch eine Mauer voneinander getrennt werden, so dass nur noch die Gewerbegrundstücke direkt von der Dachauer Straße aus zugänglich wären. Aber Popp befürchtet, dass das Verkehrsaufkommen entlang des neuen Zufahrtswegs zu den Wohnungen deutlich steigen wird. Und damit nicht genug: Vor allem die Sicherheit der Kinder sieht er in Gefahr. Der Verkehr führt auch direkt an der Musikschule Dreiklang vorbei, in der bis abends Musikunterricht stattfindet.

Die Dora-Heigenmooser-Straße, eine verkehrsberuhigte Zone ohne Gehwege, ist schmal. Begegnen sich dort zwei Fahrzeuge, bleibt auf der Fahrbahn links und rechts nicht mehr viel Platz. Die Eingänge der Häuser liegen sehr nah an der Fahrbahn. Von einer verkehrsberuhigten müsse die Straße außerdem in eine Zone umgewandelt werden, in der fortan Tempo 30 gelte. Anwohner Popp sieht ein hohes Gefahrenpotenzial. Außerdem würden der Lärm zunehmen und Parkplätze wegfallen. Zwar soll auf dem Gelände auch eine Tiefgarage entstehen und Anwohner können dort einen Stellplatz kaufen. Aber Popp befürchtet, dass man dafür wohl eine hohe Instandhaltungsgebühr bezahlen, da die Tiefgarage mehrere Meter im Grundwasser stünde. Die Stadt mache ihre Planung vom Investor abhängig, vermutet Popp.

Er weist außerdem darauf hin, dass nicht die komplette Fläche, die der Entwurf umfasst, in Besitz der Stadt oder des Investors seien und meint, die Planung müsse somit ohnehin obsolet sein.

Bauamtsleiter Markus Brunnhuber weist die Kritik zurück: "Wir planen vom Investor unabhängig. Ein Eigentümer diktiert uns nicht die Bauleitplanung." Natürlich habe der Investor ein Interesse daran, dass die Fläche wieder genutzt werde, das sei auch im Sinne der Stadt. "Letztendlich hat jeder etwas davon. Es dient auch der Verbesserung des Straßenbilds", meint Bauamtsleiter Brunnhuber. Zudem befinde sich das Vorhaben derzeit im Status der frühzeitigen Beteiligung, ein Stadium der Ideensammlung. "Die frühzeitige Beteiligung dient genau dem Zweck, solche Einwände zu prüfen", sagt der Bauamtsleiter. Unumstößlich beschlossen sei - auch nachdem der Vorentwurf bereits im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt wurde - noch nichts. Was die separaten Zufahrtswege zu Gewerbe und Wohnen angeht, erklärt Markus Brunnhuber, sei es aber allein schon aus Sicherheitsgründen sinnvoll, zu trennen. "Zu den Gewerbegrundstücken fahren etwa Lastwagen, die unter Umständen auch länger rangieren müssen", erklärt er weiter.

Momentan befragt die Stadt die Eigentümer des auf dem Gelände befindlichen Garagenhofs, ob Interesse an einem Stellplatz in einer Tiefgarage besteht. Je mehr Interessenten da wären, desto günstiger würden auch die Stellplätze.

Auch dass die Dora-Heigenmooser-Straße baulich aufgrund des zu erwartenden gesteigerten Verkehrsaufkommens nicht als Zufahrt zu dem Wohngebiet geeignet ist, habe die Stadt bisher nicht feststellen können. Der Bauamtsleiter weist darauf hin, dass die Stadt das Areal bei der Planung nicht losgelöst von seiner Umgebung betrachte.

Grundsätzlich hat jeder Olchinger die Möglichkeit, während der frühzeitigen Beteiligung eine Stellungnahme zur Planung abzugeben. Die Frist läuft bis zum 28. August. Die Pläne können auf der Homepage der Stadt unter www.olching.de heruntergeladen werden. Sie sind unter dem Menüpunkt"Rathaus & Politik" und "Bekanntmachungen" zu finden.

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