Olching:Flugrollen und Feuerspiele

Zirkus Gymnasium Olching

Eine Keulen-Jonglage im Stewardessen-Kostüm gehört zum Zirkusprogramm der Olchinger Gymnasiasten.

(Foto: Günther Reger)

Olchinger Gymnasiasten haben wieder eine Zirkus-Vorstellung einstudiert. An drei Abenden verwandeln sie die Turnhalle in eine Manege voller Akrobatik

Von Julius Nindl, Olching

Seit Jahren wollen Tierschutzorganisationen Wildtiere aus den Zirkusmanegen verbannen. Einigen Aktivisten gehen die Forderungen noch nicht weit genug, sie fordern ein gänzliches Verbot von tierische Darbietungen. Die Manege in der Turnhalle des Olchinger Gymnasiums kommt schon seit der Gründung ohne den Einsatz von Dressurpferden und Raubkatzen aus. 15 Kinder führten im Jahr 1992 das erste Mal einen Zirkus in der Schule auf. 24 Jahre später hat sich die Zahl der Nachwuchsakrobaten und Schausteller verzehnfacht. Bei rund 1000 Schülern der Olchinger Einrichtung nehmen in diesem Jahr also rund ein Sechstel am Wahlfach Zirkus teil. Besonders stolz sind die verantwortlichen Lehrkräfte auf die vielen ehemaligen Abiturienten, die nach ihrer Schullaufbahn trotzdem noch im "Zirkus Wunderbar" mitwirken. Die Proben in der Turnhalle laufen auch an diesem Vormittag auf Hochtouren, als die Schüler der fünften bis einschließlich zwölften Klasse den letzten Feinschliff an den Bewegungsabläufen vornehmen.

Teils mit Sturmmasken vermummt, springen die Gymnasiasten über Turnkästen und entgehen teilweise nur haarscharf einer Kollision in der Luft. Passend zu den rhythmischen Klängen aus den Lautsprecherboxen werden Salti und Flugrollen im Akkord geschlagen. Neben den turnerischen Elementen sind auch Fackel-Jonglage, Tanzeinlagen und Trapezakrobatik ein Teil des bunten Programms. Besonders wichtig war dem Organisationsteam aber ein roter Faden, der sich durch die zweistündige Vorstellung zieht. "Wir wollen eine Geschichte erzählen", berichtet Antje Voges, die zusammen mit weiteren Lehrkräften die Veranstaltung koordiniert. Allerdings weiß das mehrköpfige Team um die große Eigenverantwortlichkeit der Jugendlichen, die oftmals ohne Anleitung eigene Choreografien entwickelten. Das "pädagogische Konzept", wie es die Lehrer nennen, sieht vor, dass die älteren Schüler die jüngeren Kinder anleiten.

Ein "alter Zirkushase" ist die erst 17-jährige Antonia Hell, die bereits zum vierten Mal in der zur Manege umfunktionierten Turnhalle steht. Für die "Clubswinging"-Einlage, eine Keulen-Jonglage im Stewardesskostüm, hat sie in Eigenregie die Choreografie entwickelt und mit den Teammitgliedern einstudiert. "Ich turne schon sehr lange", erzählt die Schülerin der elften Klasse, aufgrund dessen ist sie auch in weiteren Vorstellungsteilen, wie etwa der Akrobatikgruppe, zu sehen. Ein besonderes Highlight ist in diesem Jahr eine Seilspringeinlage, die von Sabrina Bischofer geleitet wird. Die Mathe- und Sportlehrerin hat schon bei Weltmeisterschaften im "Rope Skippig" teilgenommen. Das artistische Seilhüpfen beeindruckt durch extrem schnelle Bewegungsabläufe.

Wer die Geschichte der diesjährigen Aufführung des "Zirkus Wunderbar" erfahren will, dem sei nur so viel verraten: "Aktenzeichen ZW 2016" lautet das Motto.

Die Zirkus-Vorstellungen finden am 23. , 24. und 25. Juli in der Turnhalle des Olchinger Gymnasiums statt. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr.

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