Olching:Cyber-Angriffe auf Stadtverwaltung

Wegen der momentan allgemein hohen Gefährdung durch Verschlüsselungstrojaner kommt es in der Olchinger Stadtverwaltung momentan zu Verzögerungen im E-Mail-Verkehr. Bürgermeister Andreas Magg berichtet von mehreren Angriffen täglich. Sämtliche per E-Mail eingehenden Microsoft Office-Dokumente werden deshalb momentan durchleuchtet, ausgesiebt und anschließend manuell von Mitarbeitern der EDV-Abteilung des Rathauses an die Empfänger weitergeleitet. Wie Magg in der vergangenen Sitzung des Hauptausschusses erklärte, seien die Mitarbeiter aus der EDV-Abteilung im Moment zusammengerechnet rund zehn Stunden pro Woche allein damit beschäftigt, Angriffe durch Schadsoftware abzuwehren. Auch Angriffe durch vermeintliche Bewerbungen habe es bereits gegeben. Vor betrügerischen E-Mails, die als Bewerbungsschreiben getarnt sind, warnte die Kripo Fürstenfeldbruck erst vor wenigen Tagen. Statt Bewerbungsunterlagen als Anhang mitzuschicken, geben die Betrüger an, diese wegen der großen Dateigröße in einen Dropbox-Ordner geladen zu haben. Zu diesem gelange man über einen in der Nachricht angegebenen Link. Klickt man ihn an, wird der Trojaner aktiv und verschlüsselt die Festplatte des Computers so, dass die gespeicherten Dateien nicht mehr benutzbar sind. Von geschädigten Firmen oder Behörden fordern die Angreifer schließlich "Lösegeld" für die Entschlüsselung der Dateien. CSU-Fraktionsvorsitzender Tomas Bauer bewertete die Situation in der Sitzung als dramatisch und sprach davon, dass man einem permanenten Straftatversuch ausgesetzt sei. In diesem Zusammenhang warnt Magg auch Gewerbetreibende vor der akuten Bedrohungslage.

© SZ vom 09.04.2016 / BERJ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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