Olching:CSU Olching lästert gegen Stadtwerke

Lesezeit: 1 min

Wegen angeblichem Pfusch an Baustellen Entlastung verweigert

Die Ankündigung des Olchinger CSU-Stadtrats Maximilian Gigl, Aufsichtsrat und Geschäftsführung der Stadtwerke Olching nicht entlasten zu wollen, hat jetzt einen Streit im Hauptausschuss ausgelöst. Vertreter der anderen Parteien zeigten sich empört. "Das ist hanebüchen und eine Zumutung", schimpfte Ingrid Jaschke (Grüne). "Uns ist bewusst, dass die CSU keine Gelegenheit auslässt, um gegen die Stadtwerke zu donnern", sagte Marina Freudenstein (SPD). Zwar gebe es bei den Stadtwerken "noch Verbesserungspotenzial", räumte sie ein, dies aber sei kein Grund, die Entlastung in Frage zu stellen. Sie warf Gigl "politische Polemik und fehlenden Sachverstand" vor, wenn er den jetzt erfolgten Aufbau der Nahwärmenetze als Grund für eine mögliche Nichtentlastung anführte.

Gigl hatte zuvor bemängelt, dass die Baustellen der Stadtwerke "über Monate gehen und Löcher nicht richtig zugemacht werden", und daraus den Schluss gezogen, dass sich die Situation bei den Stadtwerken "desolat" darstelle. Der Aufsichtsrat - dessen Vorsitzender Bürgermeister Andreas Magg (SPD) ist - habe die Verpflichtung, eine ordnungsgemäße Geschäftsführung zu überprüfen: "Das ist in meinen Augen nicht der Fall", so Gigl. Auch kritisierte er, dass zweimal in Folge dieselbe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft beauftragt wurde. Das widerspreche nicht "guten geschäftlichen Gepflogenheiten", wandte Marina Freudenstein ein, außerdem sei es nicht Aufgabe einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, "zu schauen, ob ordentliche Löcher gegraben werden". Rathaus-Geschäftsleiter Jürgen Koller pflichtete ihr bei: Die Wirtschaftsprüfer deckten keine Fehler auf, sondern kontrollierten, ob die Buchführung ordnungsgemäß sei.

Die Stadt Olching ist zu 51 Prozent an der Stadtwerke Olching GmbH - wie die ehemalige Energieversorgung Olching seit einem Jahr heißt - beteiligt, 49 Prozent halten die Stadtwerke Schwäbisch Hall. Die Gewinn- und Verlustrechnung für 2014 weist einen Fehlbetrag von rund 387 000 Euro aus. Gegen die Stimmen von Gigl und seines CSU-Kollegen Herbert Schalk beauftragte der Hauptausschuss Bürgermeister Magg, in der Gesellschafterversammlung der Stadtwerke unter anderem die Entlastung von Aufsichtsrat und Geschäftsführung zu beschließen.

© SZ vom 07.10.2015 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: