Olching:Freude an der Arbeit im Kuhstall und mit Kindern

Olching: Vorstellung der Dorfhelferin Susanne Mühlbauer (3. von links) mit Marlies Grandl (links), Kreisbäuerin Gabi Waldleitner und Norbert Hornauer.

Vorstellung der Dorfhelferin Susanne Mühlbauer (3. von links) mit Marlies Grandl (links), Kreisbäuerin Gabi Waldleitner und Norbert Hornauer.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Die Aufgaben der Dorfhelferin Susanne Mühlbauer sind abwechslungsreich. Sie kann nur aushelfen, wenn ein Notfall vorliegt

Von Katharina knaut, Olching

Sie kann vieles sein: Hilfe im Stall, Betreuerin von Kindern oder Köchin - für viele ist sie jedoch schlicht ein rettender Engel in der Not: die neue Dorfhelferin Susanne Mühlbauer, die auf dem Wolfgangshof in Olching offiziell vorgestellt wurde. Gastgeberin ist Marlies Grandl, Vorsitzende der Katholischen Dorfhelferinnen und Betriebshelfer in Bayern GmbH, bei der die Dorfhelferin angestellt ist.

Bereits seit Dezember 2015 ist Susanne Mühlbauer im Landkreis Fürstenfeldbruck tätig. Sie greift vor allem auf solchen Höfe unter die Arme, wenn es dort einen krankheitsbedingten Ausfall gibt. Ein Drittel ihrer Einsätze fänden jedoch in normalen Familien statt, wie Grandl betont. Die Aufgaben können sich von der Führung des Haushalts über die Betreuung und Versorgung von Kindern bis hin zur Mitarbeit im Stall erstrecken, je nachdem, in welchem Bereich Hilfe von Nöten ist. Dabei ist sie oft an mehreren Einsatzorten aktiv. Zur Zeit arbeitet Susanne Mühlbauer unter anderem bei der Kreisbäuerin Gabi Waldleitner. Ein gebrochener Fuß versetzte Waldleitner in eine missliche Lage, aufgrund derer sie die Dorfhelferin rief. Daneben arbeitet Susanne Mühlbauer noch auf einem Hof in Olching.

Ihre Arbeit in Fürstenfeldbruck nahm sie auf, nachdem sie einige Zeit nicht mehr als Dorfhelferin gearbeitet hatte und wieder in ihren erlernten Beruf einsteigen wollte. In dieser Zeit suchte Norbert Hornauer, Geschäftsführer des Maschinenrings Fürstenfeldbruck, der für die Einsatzvermittlung für Dorfhelferinnen im Landkreis zuständig ist, eine geeignete Bewerberin. "Es war ein Suchen und Finden," meint Susanne Mühlbauer.

Ursprünglich stammt die Helferin aus der Stadt Vilsbiburg in der Nähe von Landshut. Dort wuchs sie zusammen mit vier Geschwistern in einem Milchviehbetrieb auf. So kam sie schon früh mit einer Dorfhelferin in Kontakt - Rosi. Diese Rosi faszinierte Susanne Mühlbauer so sehr, dass sie schon im Alter von zehn Jahren beschloss, ebenfalls diesen Beruf zu ergreifen. Nach ihrem Hauptschulabschluss absolvierte sie dementsprechend eine hauswirtschaftliche Ausbildung, die der erste Schritt in den Beruf der Dorfhelferin ist. Anschließend besuchte sie die Dorfhelferinnenschule in Pfaffenhofen.

Das Besondere an der insgesamt fünfjährigen Ausbildung sind die umfassenden Bereiche, die behandelt werden. So erhält eine angehende Dorfhelferin neben Kenntnissen in Betriebsführung und Projektmanagement auch eine Ausbildung in Familienpsychologie und -soziologie sowie in gerontopsychiatrischer Pflege. Auf diese Weise kann sie ein großes Spektrum an Aufgaben abdecken und auch schwierige Fälle übernehmen, wie beispielsweise die Betreuung von Kindern, deren Mutter kürzlich gestorben ist.

"Wer eine reine Putzfrau sucht, ist bei uns falsch", bestätigt auch Norbert Hornauer. Er vermittelt die Dorfhelferin nur, wenn eine akute Notlage besteht, beispielsweise wenn die Aufrechterhaltung eines Betriebs aufgrund eines Krankenhausaufenthalts gefährdet ist. In diesen Fällen muss auch ein ärztliches Attest erbracht und die Arbeitsunfähigkeit nachgewiesen werden. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Je nach der Schwere der Verzögerung richtet sich auch die Einsatzzeit der Dorfhelferin. Neben der festangestellten Susanne Mühlbauer arbeitet im Landkreis auch eine selbstständige Dorfhelferin, Edigna Holzmüller.

Das wichtigste bei dieser Arbeit sei Empathie, wie Mühlbauer betont. Für sie ist der Beruf eine richtige Berufung. An ihren Einsätzen schätzt sie die Arbeit im Kuhstall und mit Kindern besonders. Das ist jedoch nicht immer ganz einfach, besonders wenn es an die Betreuung der Hausaufgaben geht. "Da lern ich nochmal mit. Menschen glücklich zu machen, bezeichnet sie als ihre Motivation. Besonders liegen ihr dabei die Kinder am Herzen. "Wenn man Kindern ein Lächeln aufs Gesicht zaubern kann, ist das der Lohn."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: