Öffentlicher Nahverkehr:Eine Stunde bis Geltendorf

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Fahrgäste der S 4 akzeptieren Schienenersatzverkehr ohne Klagen

Seit Mittwochfrüh verkehrt die S 4 wieder regelmäßig zwischen Buchenau und Geltendorf. Die Brückenbauarbeiten bei Kottgeisering sind beendet. Die Strecke war nur knapp fünf Tage unterbrochen, stattdessen war ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Busse klapperten sämtliche S-Bahn-Haltestellen ab und waren deshalb etwa 45 Minuten unterwegs, statt etwa 20 Minuten mit dem Zug. Ein Expressangebot zwischen Geltendorf und Buchenau gab es nicht. "Das hätte nur eine Ersparnis von zehn Minuten gebracht", erklärte ein Bahnsprecher.

Dafür seien einzelne Busse in Geltendorf ohne Zwischenstopp bis Buchenau gefahren, wenn es sich bei den Fahrgästen ausnahmslos um Schüler handelte, die ins Viscardi-Gymnasium mussten. "Das war aber nicht vorher angekündigt oder angezeigt, sondern wurde von den Fahrern nach Bedarf vor Ort entschieden", sagte der Sprecher der Bahn AG.

Der Schienenersatzverkehr war auch nicht mit der Ammerseebahn abgestimmt, so dass die Umsteigezeit zwar manchmal angenehm war, aber sich ziehen konnte. Wer mit der Regionalbahn aus München oder Pasing kam, konnte gelegentlich das Nachsehen haben, denn die Züge in Grafrath warteten auf Gegenverkehr, weil die Strecke nur eingleisig befahrbar war. "Wir können den Takt nur in eine Richtung anbinden und haben uns für die S-Bahn in Buchenau entschieden, weil dort mehr Leute umsteigen", erklärte der Bahnsprecher.

Berichten, wonach bei der Fahrplanauskunft der Bahn AG gelegentlich der Hinweis fehlte, dass keine Züge fuhren, widersprach der Pressesprecher: Der Schienenersatzverkehr sei ordentlich eingegeben worden.

Bei Sperrungen auf der S 4 in den vergangenen Jahren war das Landratsamt an der Planung des Ersatzverkehrs beteiligt. Diesmal war die ÖPNV-Stelle nicht beteiligt. "Der Hinweis kam zeitlich ziemlich knapp", sagte Hermann Seifert, der Koordinator. Es seien allerdings auch keine Beschwerden bei ihm eingegangen, wie früher. Seifert vermutet, dass dies daran liegt, dass der Zeitraum ziemlich kurz und nur zwei Werktage berührt waren.

Am Wochenende ist die Stammstrecke gesperrt, die S 4 fährt regulär, endet aber in Pasing, weil oberirdisch am Hauptbahnhof die Kapazität nicht reicht. Die nächsten Einschränkungen auf der S 4 aufgrund von Bauarbeiten stehen erst in zwei Jahren an, wenn der Bahnhof von Buchenau barrierefrei umgebaut wird.

© SZ vom 19.10.2017 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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