Oberschweinbach:Eigenantrieb wichtig

Einstandsfeier Montessori-Schule

Einstandsfeier mit Esel: Die Montessori-Schule ist vor einiger Zeit von Olching nach Günzlhofen umgezogen.

(Foto: Lukas Barth)

Montessori-Schule stellt Eltern und Kindern Konzept vor

Von Katharina Knaut, Oberschweinbach

Auf welche Schule schicke ich mein Kind? Eine Frage, mit der sich viele Eltern von sechsjährigen Kindern spätestens Anfang nächsten Jahres beschäftigen. Die Antwort muss nicht unbedingt in einer "normalen" Grundschule liegen. Das will die Montessori- Schule in Günzlhofen den Eltern am Samstag, 26. November, im Rahmen eines Tages der offenen Tür verdeutlichen. Angehende Grundschüler können sich dabei die Schule ansehen, während Eltern sich darüber informieren, was das pädagogische Konzept der Montessori-Schule beinhaltet und was für Aufnahmemodalitäten zu beachten sind.

Einige Eltern entscheiden sich bereits für das besondere pädagogische Konzept, meint Anke Bille, Mitglied im Vorstand der Montessori-Schule. "Wir haben mehr Anmeldungen als Plätze." Für diejenigen, die sich das Konzept für ihre Kinder vorstellen können, aber noch Zweifel haben, stehen am Tag der offenen Tür verschiedene Vertreter der Schule zur Verfügung. "Die häufigste Frage ist: Lernt mein Kind hier auch alles, was es in einer normalen Schule auch lernt?", erklärt Bille. Diese Zweifel kann man zerstreuen. "Schließlich ist der bayerische Lehrplan auch für uns bindend. Nur der Lernprozess ist bei uns anders." Die Montessori-Pädagogik lehrt den Stoff in zwei verschiedenen Unterrichtsformen. Ein Teil ist die Freiarbeit, in dem die Kinder selbstbestimmt lernen und der Stoff fächerübergreifend vermittelt wird. Der andere Teil besteht aus dem Fachunterricht, einer gebundenen Lehrform, der sich in der Regel auf ein Fach beschränkt. Viel Stoff wird von den Schülern selbst erarbeitet. Noten gibt es nicht. "Haben die Schüler noch genügend Druck, wenn es keine Noten gibt? Das ist auch eine Frage, die wir sehr oft gestellt bekommen", sagt Bille. Tatsächlich sei nicht jedes Kind für diese Art des Lernens geeignet. Es gebe bestimmte Aufnahmemodalitäten, auch darüber informiere man beim Tag der offenen Tür. "Kinder, die vorgefertigte Aufgaben gewöhnt sind und nicht fähig sind, sich alleine zu beschäftigen, lernen schwieriger." Denjenigen, die aus Eigenantrieb heraus etwas machen und auch viel Kreativität mitbringen, falle es an der Montessori-Schule leichter. "Wenn Kinder einen Großteil ihrer Freizeit am Computer verbringen ist das kontraproduktiv."

Um über die Eigenschaften mehr zu erfahren, werden alle Kinder, die an der Schule interessiert sind, zu einem Probeunterricht eingeladen. "Dann verteilen wir Aufgaben. So sehen wir, ob die Kinder schulreif sind, ob sie die Aufträge annehmen oder sich nicht dafür interessieren." Anhand dieser Erkenntnisse wird entschieden, ob das Kind für die Montessori-Schule geeignet ist.

Parallel dazu findet ein Elterngespräch statt, das ebenfalls in die Entscheidung, ob das Kind aufgenommen wird, einfließt. "Es ist wichtig, dass die Eltern hinter dem Konzept stehen und es von zu Hause aus unterstützen", so Bille. Dazu gehört unter anderem, dass die Kinder auch von den Eltern lernen, möglichst eigenständig zu arbeiten. "Wenn sie es von zu Hause gewohnt sind, eine Stunde alleine Lego zu spielen, ist das schon eine gute Voraussetzung." Ebenso ist es an der Schule üblich, dass die Eltern in das Schulleben eingebunden werden. In Arbeitskreisen organisieren die Eltern unter anderem die Ausleihe in der Bibliothek und die Computerbetreuung. Ein Arbeitskreis ist auch für den Weihnachtsmarkt zuständig, den die Schule am Tag der offenen Tür veranstaltet. "Es gibt Waffeln, Adventskränze und Plätzchen. Eine Mutter stellt auch Schmuck her", erklärt Bille. Die Eltern veranstalten auch die Aufführung des Stücks "Der Löwe ist los", das ebenfalls am Tag der offenen Tür aufgeführt wird. "Wir haben eine schuleigene Handpuppenbühne und die Eltern sind die Puppenspieler", erklärt Bille. Daneben gibt es für Buben und Mädchen verschiedene Bewegungsspiele in der Sporthalle und diverse Bastelangebote. "Sie sollen die Schule kennen lernen".

Der Tag der offenen Tür findet am Samstag, 26. November von 12 bis 16 Uhr in der Montessorischule, Schulstraße 11, statt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: