Neustrukturierung:Mehr Streifen auf der Straße

Die Inspektion in der Gemeinde wird aufgelöst, die in Olching vergrößert, Bereiche werden neu zugeschnitten: Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord präsentiert seine Vorstellungen der neuen Dienststellenstruktur

Von Erich C. Setzwein, Gröbenzell

Mehr Polizeibeamte auf Streife, ein besseres Gefühl für die Bürger und größere Sicherheit und bessere Dienstgebäude für die Polizisten selbst sollen die Ergebnisse der geplanten Neustrukturierung der Polizeidienststellen in den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Starnberg sein. Gleichzeitig löst die Planung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt bestehende, die Kreisgrenzen überschreitende Verbindungen auf. So wird die Polizeiinspektion Germering künftig nicht mehr für Gilching im Nachbarlandkreis Starnberg zuständig sein. Fest steht nun nach der Presseerklärung des Polizeipräsidenten Günther Gietl auch, dass die Inspektion Gröbenzell geschlossen wird.

Die Information der Öffentlichkeit durch den Chef des Polizeipräsidiums in Ingolstadt ist vorläufiger Abschluss einer teils ohne wirkliches Wissen geführten politischen Diskussion in Olching, Puchheim und Gröbenzell. Die Kommunen fühlen sich am meisten betroffen von der Reform und waren deshalb darum bemüht, der Polizei Immobilien für den Neubau einer Dienststelle anzubieten. Denn mit einer eigenen Polizeiinspektion verbinden viele einen Imagegewinn.

Laut Gietls Ausführungen hätte das Gebäud, in dem die Gröbenzeller Inspektion untergebracht ist, für mehr als 400 000 Euro saniert werden müssen. Selbst dann aber wären die künftigen Anforderungen an ein modernes Polizeigebäude nicht erfüllt, so Gietl. Dem Eichenauer Bürgermeister Peter Münster hatte das Polizeipräsidium darüber hinaus mitgeteilt, dass es vor allem um die gestiegenen Sicherheitsanforderungen gehe. Darüber informierte Münster am Dienstag dieser Woche den Gemeinderat.

Wenn die Beamten der Polizeiinspektion Gröbenzell im Frühjahr 2019 zu ihren Kollegen nach Olching umziehen, geben sie auch die Verantwortung für Puchheim und Eichenau an die Germeringer Polizei ab. Für die neue Mannschaft in Olching soll ein neues Dienstgebäude gebaut werden. Die Olchinger Beamten sind dann für die Kommunen Olching, Gröbenzell, Maisach und Egenhofen zuständig.

Den Eichenauern wird die Strukturreform so verkauft, dass dann "eine Streife mehr auf der Straße ist", weil die Kräfte insgesamt verteilt würden, wie Münster berichtete. Die Germeringer Beamten sind dann in ihrer Stadt selbst sowie in Puchheim Eichenau und Alling unterwegs und werden sich nicht mehr um Gilching kümmern. Die Gemeinde soll Beamte aus Gauting übernehmen. Deren Dienstgebäude wird derzeit ebenfalls neu geplant und soll an einem neuen Standort gebaut werden. Zugeschlagen wird den Gautingern dann der deren Ortsteil Stockdorf sowie die Gemeinde Krailling. Diese beiden Kommunen auf Gebiet des Kreises Starnberg werden derzeit noch von der Polizeiinspektion Planegg betreut, die im Landkreis München liegt und zum Polizeipräsidium der Landeshauptstadt gehört. Die Übernahme von Gilching, Stockdorf und Krailling durch die Gautinger Inspektion soll nach den Informationen des Eichenauer Bürgermeisters in einer zweiten Planungsphase bis 2021 abgeschlossen sein.

Dass Eichenau Germering zugeschlagen wird, hält Eichenaus Bürgermeister für "nicht ideal": "Es ist gleichgültig, ob wir an Olching oder Germering angehängt sind." Da aber zugesagt worden sei, kontinuierlich Streifen in den Orten patrouillieren zu lassen, werde die örtliche und zeitliche Distanz ausgeglichen. Grundsätzlich, so Münster, werde jede Polizeidienststelle Anzeigen von Bürgern aufnehmen und sie dann an die örtlich zuständigen Inspektionen weiterleiten. Die etwa 60 Germeringer Beamten werden laut Münster nach Ende der Strukturreform für etwa 70 000 Einwohner zuständig sein.

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