Naturschützer protestieren:Umstrittene Erweiterung

Umweltbehörden lehnen Vergrößerung des Mammendorfer Wertstoffhofes zunächst ab, lassen sich aber durch Vermittlung des CSU-Landtagsabgeordneten Reinhold Bocklet von den Plänen der Gemeinde überzeugen

Von Manfred Amann, Mammendorf

Der Mammendorfer Bauhof südlich der Nassenhausener Straße platzt aus allen Nähten und soll erweitert werden. Die Planung findet aber weder bei den Naturschützern noch bei den Genehmigungsbehörden Gefallen. Letztere haben aber mittlerweile eingelenkt, nachdem die Gemeinde den Landtagsvizepräsidenten Reinhold Bocklet als Vermittler eingeschaltet hatte. Die Bedenken der Umweltschützer hält der Gemeinderat zum größten Teil für unbegründet. Die beste Möglichkeit den Bauhof zu erweitern, ist aus Sicht der Gemeinde, die westlich angrenzende Fläche zu erwerben. Das Areal wird von einer Kranverleih-Firma als Lagerplatz genutzt. Da sich der Kranverleiher ohnehin vergrößern und zusätzliche Bürobauten errichten will, soll die Aufteilung des Bereiches zugunsten beider Vorhaben durch die Ausweisung eines kleinen Gewerbegebietes, etwa 1,2 Hektar, geregelt werden.

Bauhof Mammendorf

Die Gemeinde Mammendorf will ihren Bauhof auf das Gelände der angrenzenden Kranverleih-Firma erweitern. Die ökologischen Einwände der Naturschützer und Umweltbehörden können die Gemeinderäte nicht nachvollziehen.

(Foto: Günther Reger)

Diese Planung wurde ursprünglich von der Regierung von Oberbayern abgelehnt. Und die Umweltschützer sind ebenfalls dagegen. Deren Einwände halten die Ratsmitglieder jedoch für "nicht nachvollziehbar". Elmar Wagner (Bürgergemeinschaft) zweifelte in der jüngsten Sitzung sogar daran, "ob der Bund Naturschutz überhaupt ortskundig ist". Mit der Neuausweisung eines Gewerbegebietes im Außenbereich sei man nicht einverstanden, heißt es in der Stellungnahme der Umweltschützer. Dadurch werde das Landschaftsbild entschieden beeinträchtigt und die Fläche weiter zersiedelt. Ihr Vorschlag: Der Bauhof sollte eher im bestehenden Gewerbegebiet im Osten von Mammendorf "auf schon versiegeltem Grund" angesiedelt werden.

Bauhof Mammendorf

Ein Blick in die Fahrzeughalle zeigt, warum der Mammendorfer Bauhof mehr Platz benötigt: Es ist zu eng geworden.

(Foto: Günther Reger)

Die Gemeinde hält dagegen, dass am jetzigen Standort ausreichend Grund erworben werden könnte, während an anderer Stelle keine geeigneten Flächen zur Verfügung stünden. Die Erweiterung biete sich förmlich an und weil das Grundstück gut eingegrünt und daher kaum einsehbar sei, würden weder das Orts- noch das Landschaftsbild wesentlich beeinträchtigt, heißt es in der Abwägung. Außerdem führt die Gemeinde an, dass das "weitere Umfeld" bereits durch das Kieswerk Selmayr gewerblich genutzt werde und neben dem Bauhof auch der Große Wertstoffhof des Landkreises untergebracht sei. Für eine Erweiterung der Kranverleih-Firma sei das Gelände also auch bestens geeignet.

Der Bund Naturschutz will auch, dass der Lebensraum von Amphibien, die seit Jahren durch Aktionen dort geschützt werden, erhalten bleibt. Die Gemeinde will entsprechende Maßnahmen ergreifen sowie durch den Bau einer AmphibienSchutzanlage Vorsorge treffen. Diese ist bereits genehmigt, wurde bislang nur noch nicht gebaut. Vom Landratsamt und von der Regierung von Oberbayern wurde insbesondere die Umwidmung des jetzigen Lagerplatzes in ein Gewerbegebiet kritisch gesehen. Ebenso, dass die Forderung des Landesentwicklungsplanes (LEP), dass Gewerbeflächen an Siedlungen anzubinden sind, nicht erfüllt wird. Wie Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) erklärte, hatte die Gemeinde infolge dieser ablehnenden Stellungnahme Bocklet, um Vermittlung gebeten. Bei einem Gespräch im Beisein des CSU-Politikers mit dem LEP-Beauftragten des Ministeriums für Finanzen, Landesentwicklung und Heimat habe man dann unter der Maßgabe die Zustimmung erreicht, dass nur ein "eingeschränktes Gewerbegebiet" (ohne Einzelhandelsnutzung) ausgewiesen wird. Der LEP-Beauftragte habe mittlerweile die Regierung von Oberbayern informiert, dass von Seiten der Landesplanung keine Einwendungen mehr bestehen würden, sagte Heckl.

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