Nachhaltigkeit:Preis für Umweltschutz

Fünf Schulen werden für Projekte ausgezeichnet

Von Ekaterina kel, Erding/Fürstenfeldbruck

Ob Buddeln im Schulgarten, Wildbienensuche auf der Wiese oder der Versuch, wiederverwertbare Becher für Kaffee und Tee einzuführen - viele Projekte für Nachhaltigkeit an den Schulen werden erst durch engagierte Lehrer, Eltern und Schüler möglich. Für diesen Einsatz vergibt die Deutsche Gesellschaft für Umwelterziehung an diesem Freitag im Korbinian-Aigner-Gymnasium in Erding wieder die Auszeichnung "Umweltschule in Europa/Internationale Agenda 21-Schule" an fünf Schulen des Landkreises Fürstenfeldbruck.

Koordiniert wird die Vergabe der Auszeichnungen in Bayern vom Landesbund für Vogelschutz (LBV). "Es geht darum, etwas in der Schule zu bewegen und Nachhaltigkeit als Thema langfristig dort zu verankern", sagt Birgit Feldmann, Leiterin des Referats für Umweltbildung im LBV. Das Label gehöre zu einem internationalen Projekt der sogenannten Eco-Schools, insgesamt sind etwa 49 000 Schulen aus 64 Ländern daran beteiligt. Im Freistaat Bayern bekommen dieses Jahr 348 Schulen diese Auszeichnung. "Es ist kein Wettbewerb", betont Feldmann. Es gebe kein Geld für das Engagement, dafür aber eine Ehrung, um die man sich als Schule jedes Jahr neu bewerben müsse. Für neu einsteigende Schulen sei das besonders geeignet. Diese könnten so mit einzelnen Projekten ausprobieren, wie die Resonanz bei den Schülern sei und anschließend die Projekte nach und nach zu verankern versuchen.

So hat es auch das Viscardi-Gymnasium in Fürstenfeldbruck mit seinem Schulgarten gemacht. Seit mehreren Jahren wird dieser angelegt und im vergangenen Schuljahr erweitert. "Der Garten erfreut sich so großer Beliebtheit, dass sogar zwei Wahlkurse eingerichtet werden mussten", steht in einem Bericht der Schule, die, wie alle Schulen, ihre Umweltprojekte dokumentieren muss, um die Auszeichnung zu bekommen. Das Viscardi-Gymnasium nimmt zum zwölfte Mal am Programm teil.

Auch schon zum achten Mal ist die Olchinger Grundschule Esting dabei. Im vergangenen Schuljahr hat sich die Schule darum bemüht, umweltverträgliche Schulmaterialien, Brotboxen und Trinkflaschen einzuführen. Mit Plastikmüll-Sammelaktionen oder einem "Plastik-Rap" wurden die Schüler für den Umweltschutz sensibilisiert. Am Max-Born-Gymnasium in Germering, das erst zum zweiten Mal die Auszeichnung "Umweltschule in Europa" bekommt, wird versucht, Mehrwegflaschen zu etablieren. Es laufe ein Testversuch mit 20 Bechern, um zu untersuchen, ob ein pfandloses System funktioniert. In Puchheim wird die Grundschule Süd unter anderem für ihre Annäherung an den fairen Kakao-Handel bedacht. Die Schüler stellten dort außerdem ein Fairtrade-Kochbuch mit mehr als 50 internationalen Rezepten her. Auch das Graf-Rasso-Gymnasium in Bruck machte mit: Einige Schüler haben dort mehr als zwei Jahre an einem Bienenlehrpfad in Kooperation mit dem Imkerverein gearbeitet und zwölf Schautafeln zur Honigbiene erstellt.

Es sei besonders wichtig, dass die Projekte von den Schülern partizipativ begleitet würden, sagt Feldmann. Das helfe, "den Schülern Werte und Kompetenzen mit auf den Weg zu geben, die auch später wichtig werden". Die feierliche Verleihung der Auszeichnungen durch die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) sei eine zusätzliche Motivation, ein Dankeschön an die Schulen und mitunter ein guter Faktor für die Kommunalpolitik, so Feldmann.

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