Nach Seehofers Kabinettsumbildung:"Signore Rundschau" auf dem Sprung in den Landtag

Der 47-jährige BR-Journalist Alex Dorow könnte in den bayerischen Landtag nachrücken. Doch vorher muss Ex-Finanzminister Georg Fahrenschon erst zum Präsidenten des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes gewählt werden.

Erich C. Setzwein

Mit der Umbildung des bayerischen Kabinetts hat sich auch in den Stimmkreisen Fürstenfeldbruck-West und Starnberg das Personalkarussell in Bewegung gesetzt. Während die CSU im Nachbarlandkreis Starnberg auf den am Donnerstag ausgeschiedenen Finanzminister Georg Fahrenschon als Direktkandidaten für die nächste Landtagswahl gesetzt hatte und nun möglicherweise Ersatz suchen muss, bereitet sich im Stimmkreis Fürstenfeldbruck-West der BR-Fernsehjournalist Alex Dorow aus Schondorf (Kreis Landsberg) als Nachrücker auf Fahrenschons Sitz im Landtag vor. Doch vor dem Einzug in den Landtag stehen für Dorow noch viele Wenn und Aber.

Obwohl der 47-jährige Sprecher der "Rundschau"-Nachrichten als Nachrücker auf den Platz des am Donnerstag zurückgetretenen bayerischen Finanzministers Georg Fahrenschon vorgesehen ist, muss einiges zusammentreffen, damit Dorow im April nächsten Jahres Abgeordneter wird. "Ich stehe bereit", sagte Alex Dorow am Donnerstag auf SZ-Anfrage. Bislang habe ihm aber noch niemand mitgeteilt, dass er in den Landtag einziehen werde. Er wartet deshalb auf eine Mitteilung von Landtagspräsidentin Barbara Stamm. Doch bis Stamm dem Protokoll genüge tut und Dorow das Mandat überträgt, dürfte noch einige Zeit vergehen. Georg Fahrenschon jedenfalls hat am Donnerstag den ersten Schritt gemacht, damit sich die politische Karriere des Schondorfers Dorow fortsetzen kann.

Der vierfache Familienvater wird innerhalb der CSU als Nachfolger des Stimmkreisabgeordneten Thomas Goppel gehandelt. Goppel gilt als Ziehvater Dorows, der seit seinem 18. Lebensjahr der CSU angehört. Er hatte im Oktober 2008 als CSU-Listenkandidat mehr als 22 500 Zweitstimmen bekommen und war damit dritter Nachrücker auf der Oberbayernliste seiner Partei. Vor ihm: Strauß-Tochter Monika Hohlmeier (inzwischen Europaabgeordnete) und Fahrenschon. Sollte dieser am 30. November zum Präsidenten des deutschen Sparkassen- und Giroverbandes gewählt werden (Dorow: "Was wir alle annehmen"), dann könnte er bis zu seiner Amtsübernahme im kommenden Jahr Landtagsabgeordneter bleiben. Davon geht Dorow jedenfalls aus und richtet sich deshalb darauf ein, vorerst seinen Job beim Bayerischen Fernsehen beizubehalten, um ihn vor dem Einzug in den Landtag wegen Unvereinbarkeit aufzugeben. Sollte Fahrenschon scheitern und Landtagsabgeordneter bleiben, dürfte sich für Dorow zunächst nichts ändern.

Sollte es klappen mit dem Mandat, dann wären es zwei Jahre, in denen er sich für die nächste Wahl und damit als Direktkandidat empfehlen könnte. "Es wäre eine gute Möglichkeit, sich im Landtag einzuarbeiten und sich anzubieten", gibt sich Dorow bescheiden. Bis auf seine gelegentlichen Auftritte als Gastredner bei Jahresempfängen oder dem Tag der deutschen Einheit ist Dorow im Landkreis Fürstenfeldbruck wenig in Erscheinung getreten. Er hatte sich allerdings schlagartig einen Namen gemacht, als er bei der Wahl des Listenkandidaten den internen Wettkampf gegen den ebenfalls zur Wahl stehenden, damaligen JU-Kreisvorsitzenden Thomas Breitenfellner gewann, weil Breitenfellner - für alle völlig überraschend - bei der Kandidatenkür seine Bewerbung als Listenkandidat zurückgezogen hatte.

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