Musik:Signaltöne aus dem Wald

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Konzertante Jagdhornbläser vor der Waldkapelle bei Dirlesried. (Foto: Günther Reger)

Stimmungsvolles Konzert der Brucker Jagdhornbläser

Von Manfred Amann, Egenhofen

An sonnigen Tagen, besonders in den Abendstunden, ist die schöne Waldkapelle beim Dörfchen Dirlesried in der Gemeinde Egenhofen ein beliebter Ort zum Innehalten und zur Einkehr für Menschen aus der Umgebung. Vor kurzem war das der Gottesmutter anvertraute Kleinod der Pfarrgemeinschaft Glonnauer Land zum ersten Mal der Erlebnisort für eine außergewöhnliche Musikdarbietung: Die Jagdhornbläser der Kreisgruppe im Bayerischen Jagdverband hatten "spontan" zu einer Serenade eingeladen, bei der sich etwa 60 Jäger, Forstleute, Waldbesitzer und eine Vielzahl von Radfahrern aus den umliegenden Dörfern einfanden, um den Märschen, Weisen und Jagdsignalen zu lauschen und um "bei einem Bierchen", wie es laut Einladung gewünscht wurde, einen unterhaltsamen und lauschigen Feierabend zu erleben.

"Ich bin überrascht über die große Resonanz", freute sich Bernhard Breitsameter. "Wir spielen bei Geburtstagen, Ehrungen, Beerdigungen, auf der Mitgliederversammlung und beim Hubertusfest und das war`s dann auch schon", erklärte der Förster, der die Bläsergruppe seit etwa zwei Jahren leitet. "Wir wollten auch Mal zu einem anderen Anlass spielen und da ist die Idee gekommen, in der Abenddämmerung in die Nacht hinein zu zeigen, dass man auch mit Jagdhörnern einen beschaulichen Musikabend gestalten kann", erzählte Breitsameter, der auch die Blaskapelle Unterschweinbach dirigiert.

Und da Jagdpächter Reinhard Bugany und der Kreisvorstand von der Idee begeistert gewesen seien, "deswegen sind sie und wir jetzt hier", scherzte der 46-jährige Kapellmeister. Als die Sonne langsam hinter den Baumwipfeln verschwand, präsentierten die Jagdbläser mit sieben Fürst-Pless- und zwei Parforce-Hörnern erst einmal eine Auswahl gebräuchlicher Jagdsignale. Hinter jedem Signal stecke ein kleines Lied, erklärte der Kreischef der Jäger, Gerhard von Hößlin. So laute der Text des "Hase-tot-Signals" zum Beispiel "Der Has` ist tot, ist mausetot. Er hat den ganzen Balg voll Schrot. Der Has` ist tot. Der Has` ist tot". Leider würden die "Tot-Signale" oft als Triumph-Melodien dafür missverstanden, dass der Jäger als Herr über die Tiere wieder eines erlegt habe, so Breitsamter. In Wirklichkeit seien die Signale jedoch als Ehrerbietung gegenüber den Tieren und der Natur zu verstehen.

Alle gebräuchlichen Signale nacheinander zu hören, das habe man auch selten, befand dazu Jagdpächter Bugany und freute sich, dass die Jagdhörner in der freien Natur und mit dem Echos zaubernden Wald im Rücken "viel schöner und eindrucksvoller" klingen als in Räumlichkeiten. Im zweiten Teil wurde es dann mit bekannten Jagdliedern "konzertant" und so mancher Besucher summte leise mit. "Kaum zu glauben, was in der kurzen Zeit aus der Bläsergruppe geworden ist", lobte Kreisgruppenchef von Hößlin, verbunden mit der Hoffnung, nun öfter Mal solch schöne musikalische Abende erleben zu dürfen.

© SZ vom 30.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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