Mitten in Olching:Volksfest ohne FC Bayern

Beim Programm hat man voll mit den Roten gerechnet

Von Florian J. Haamann

Fünf Spieler hatten es auf dem Fuß, die Schmach für sich und das Olchinger Volksfest noch abzuwenden. Doch dann rutschten erst Philipp Lahm und Xabi Alonso aus, bevor Mario Götze in einem Anfall von Sehnsucht und Reue seinen Elfmeter technisch perfekt in die Arme von Mitch Langerak legte. In diesem Moment, der längst Geschichte ist, zerbrachen nicht nur die Hoffnungen der Bayern auf einen zweiten Titel, sondern auch das Programm des Volksfestes Olching. Verspricht es doch - auch noch auf der ersten Seite und in leuchtendem rot - die Übertragung von Champions League- und DFB-Pokalfinale. Pro forma mit dem Zusatz versehen: "bei Teilnahme des FC Bayern". Zum Zeitpunkt der Programmpräsentation mag das so unnötig erschienen sein, wie das beliebte "Zu Risiken und Nebenwirkungen", hat doch, zumindest in Bayern, niemand am guardiolaschen Spaziergang über das Wasser direkt zum heiligen Tripple gezweifelt.

Nun aber ist das Unvorstellbare eingetreten und das Volksfest steht ohne Höhepunkt da. Ganz persönlich enttäuscht sein dürfte Olchings Bürgermeister Andreas Magg, der sich in einem sozialen Netzwerk öffentlich als großer Fan der Bayern zu erkennen gibt. Wie volksnah hätte er sich geben können beim Public Viewing, Arm in Arm feiernd mit seinem bierseeligen Volk! Aber nicht nur für den Bürgermeister, auch für die Kasse der Organisatoren ist all das ein Desaster. Man mag sich gar nicht ausmalen, welche finanziellen Einbußen die Olchinger aufgrund der beiden Ausrutscher der Bayern hinnehmen müssen. All die Krüge, die nun nicht von freudentrunken Fans geleert werden, all die Hendl, die nicht im Siegestaumel verschlungen werden.

Eigentlich, so möchte man meinen, wäre es nun die Pflicht des FC Bayern, diesen Schaden wieder gut zu machen. Und was liegt da näher als ein Benefizspiel? FC Bayern gegen die SV Olching, die Schaustellervereinigung Volksfest. Vielleicht wären ja sogar die Brucker Nachbarn vom SCF bereit, die Organisation des Spiels zu übernehmen. Nur die Buchhaltung sollte die Volksfestmannschaft vielleicht selbst übernehmen.

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