Fachleute warnen immer wieder vor dem Konsum von Marihuana. Das Kraut, das einst die Hippies bei ihren Protesten gegen den Vietnam-Krieg qualmten, habe nichts mehr gemein mit dem hochgezüchteten, genetisch veränderten Turbo-Gewächshaus-Gras, welches den Drogenkonsumenten dieser Tage zur Verfügung stehe. Den Experten zufolge ist diese moderne Naturdroge wesentlich stärker als das, was sich ein Jimi Hendrix reingezogen haben mag. Und deshalb hat sie auch wesentlich stärkere Auswirkungen auf das Gehirn. Deshalb, so warnen Fachleute immer wieder, sollten gerade junge Leute nicht kiffen. Denn das hochpotenzierte Gras greife die Gehirnzellen an.
Zu welchen Folgen das führen kann, haben ein paar Jugendliche unlängst in Olching auf ganz drastische, da so uneigennützige Weise - und vor allen Dingen auch höchst medienwirksam - demonstriert. Die nun folgende Dramaturgie hält sich dabei strikt an die Informationen, die einen Tag später in der Redaktion eingegangen sind. So meldete die Polizei in Olching, am Vortag sei ein Notruf eingegangen: "Personen im Gleis", ganz in der Nähe des Bahnhofs. Zwei Beamte machten sich also auf den Weg. Da die Inspektion zu Fuß vielleicht drei Minuten vom S-Bahnhof entfernt ist, waren sie rasch vor Ort. Dort stellten sie dann tatsächlich drei Personen in der Nähe des Gleisbereichs fest: Zwei Jugendliche und ein Kind, also ein noch nicht ganz 14-Jähriger und seine zwei und drei Jahre älteren Freunde.
Die Beamten sprechen die jungen Leute an. Und siehe da: "Der Grund für den Aufenthalt im Gleisbereich war dann im anschließenden Gespräch mit den Jugendlichen auch schnell gefunden." Ja, richtig gelesen: Die 13- bis 17-Jährigen waren offenbar entweder so beeindruckt von der Polizei oder schon so bekifft, vermutlich Letzteres, dass sie sich nicht irgendeine Ausrede haben einfallen lassen, sondern direkt die Wahrheit gesagt haben. Nun bekommen die zwei Älteren eine Anzeige wegen Betäubungsmittelbesitzes. Und alle Drei waren in den örtlichen Medien. Vielleicht sollten sie doch weniger Gras rauchen.