Mitten in Mauern:Grenzenlose Sozialdemokratie

Mitten in Mauern: Michael Schrodis Wahlkampf findet nun auch im Wahlkreis Starnberg statt.

Michael Schrodis Wahlkampf findet nun auch im Wahlkreis Starnberg statt.

(Foto: Erich C. Setzwein)

Ein Plakat des SPD-Bundestagskandidaten hat sich in den Landkreis Starnberg verirrt

Von Erich C. Setzwein

Es ist viel von Grenzen die Rede in diesem Bundestagswahlkampf. Die CSU mit ihrem Spitzenkandidaten Joachim Herrmann setzt auf die durch Grenzschutz gesicherte innere Sicherheit, und die Alternative für Deutschland will sowieso überall wieder Grenzen, am besten noch mit D-Mark-Wechselstuben. Bevor in einer neu zusammengesetzten Bundesregierung über dieses wichtige Thema diskutiert und entschieden wird, sind es erst einmal die Wahlkampfhelfer der Parteien, die in unermüdlicher Arbeit für ihre Kandidaten an ihre Grenzen gehen - und sie manchmal auch überschreiten.

Neulich haben die Eichenauer Unterstützer der Türkenfelder CSU-Kandidatin Katrin Staffler ihre grenzenlose Bereitschaft bewiesen, als sie nächtens die Straßen der angeblichen Schlafstadt mit den blaugrundigen Plakaten der Bewerberin behübscht und nach Sonnenaufgang die Tat über Facebook in die Welt gepostet haben. Bei den Sozialdemokraten im Wahlkreis Fürstenfeldbruck- Dachau geht der Eifer gar so weit, dass sie grenzüberschreitend für ihren Kandidaten Michael Schrodi plakatieren. Im Landkreis Dachau ebenso wie im Landkreis Fürstenfeldbruck. Dort im Süden, wo die Grenze bei Mauern gleichzeitig die Grenze zum Wahlkreis Starnberg-Landsberg-Germering markiert, hat das Schrodi-Team vermutlich aus geografischer Unkenntnis den eigenen Wahlkreis aber verlassen und ist fast 700 Meter weit ins Revier des dortigen SPD-Platzhirschen Christian Winklmeier vorgedrungen.

So steht nun auf Etterschlager Flur in der Gemeinde Wörthsee ein Plakat des feschen Kandidaten aus Olching. Völlig umsonst allerdings, weil Schrodi dort nicht auf dem Wahlzettel steht. In ihrer schier grenzenlosen Unterstützung haben die Helfer aber nicht nur den falschen Wahlkreis erwischt, das Plakat haben sie ausgerechnet an einer für den motorisierten Verkehr gesperrten Straße aufgestellt, die nur von Anliegern, den Etterschlager Bauern und dem gemeindlichen Bauhof, befahren werden darf. Der Weg führt nicht gerade ins Nirgendwo, aber schnurstracks in eine Kiesgrube.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: