Wer macht denn so etwas? Wer trampelt stundenlang in einem Weizenfeld mit dermaßen gezielten Schritten herum, dass er am Ende ein Zeichen setzen kann. Eines, das den Erdenbürger freilich nur demütigt, weil es ihm seine Winzigkeit vor Augen führt. Das Zeichen, das kann er gar nicht lesen. Folgt er ihm, sieht er nur einzelne Flächen von platten Halmen, die er allerhöchstens als Liebesnester von Paaren seiner Art zu interpretieren vermag. Dass es kein Bett im Kornfeld ist, kann er nicht erkennen. Dafür mangelt es ihm schlicht an Größe, fehlt ihm der Überblick.
Diesen wiederum gewinnt man nur von höherer Warte aus. Dafür bedürfte es mindestens eines Hochhauses, noch besser wären gleich der Mond oder der Mars. Und damit führt die Frage nach den Urhebern des frisch entdeckten Kornkreises bei Mammendorf mitten hinein ins Universum. Außerirdische, die ihr (Laser-)Handwerk verstehen, wären da denkbar. Aber was wollen sie sich oder anderen planetarischen Völkern mit diesen geometrischen Super-Figuren sagen? 2008 war es in einem Feld bei Alling ein Sonnenrad, 2015 bei Biburg ein achteckiger Stern und nun neben dem Weg nach Eitelsried so etwas wie ein vierflügeliges Windrad. Und warum suchen sie sich ausgerechnet den Landkreis Fürstenfeldbruck als Plattform für extraterrestrische Botschaften aus?
Antworten darauf können nur aus den ebenso unendlichen Weiten des Spekulativen herrühren. Aber womöglich wird der Glaube an das Übernatürliche doch ein wenig zu arg strapaziert, dass ausgerechnet auf einer Linie von Alling über Biburg nach Mammendorf die weltweit erste Landebahn für Ufos vorbereitet wird - und die Kornkreise so etwas wie Positionslichter, die (über-)natürlich auch nach dem Abernten im All sichtbar bleiben, markieren sollen. Wahrscheinlich offenbart die seltsame Häufigkeit dieses Phänomens auch ganz banal nur eines: Hier gibt es ein paar ausgemachte, sehr bodenständige Spitzbuben, die sich auf das exakte Zertrampeln von Getreide spezialisiert haben, um die Welt zum Narren zu halten.