Mitten in Germering:Versteckte Stadthalle

Stadthalle Germering

Schlecht zu erkennen: Hinweis auf die Stadthalle Germering.

(Foto: Günther Reger)

Warum der Wegweiser zu dem Kulturtempel verändert werden muss

Kolumne von Andreas Ostermeier

Die Stadthalle Germering hat sich weit über die Grenzen der Großen Kreisstadt und des Landkreises hinaus einen Namen gemacht. Bekannte Kabarettisten gastieren auf der Bühne des Hauses, junge und gestandene Musiker zeigen ihr Können, Firmen laden zu Tagungen ein, Messen locken Besucher an. Die CSU nutzt das Haus, um Kandidaten für eine Landtagswahl aufzustellen, und Mariss Jansons hat dort für eine Konzertreise mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks geprobt.

Das Haus ist also weithin bekannt, aber, so lautet die Kritik, man findet es nicht. Nicht vom Bahnhof her und nicht von der Landsberger Straße aus. Besucher, die von auswärts kommen und mit dem Auto in die Stadt hineinfahren, haben Schwierigkeiten, den langen Gebäuderiegel kurz vor der Kreuzung mit der Unteren Bahnhofstraße als Stadthalle zu erkennen. Auch Nutzer der S-Bahn, so heißt es, würden unzureichend auf den Eingang am Therese-Giehse-Platz hingewiesen.

Ursache für diese Misere sind nach Überzeugung von Verantwortlichen für Stadt und Stadthalle die grafisch gestalteten Namensschriftzüge. Nicht der auf dem Haus, der in blauen Leuchtbuchstaben verkündet: "Blending the Visible with the Invisible." Obwohl diese Buchstaben zum Kern des Problems führen, denn es geht um visible und invisible, um sichtbar und unsichtbar. Mit der Kritik gemeint ist, wenn man so will, das Adressschild über den Eingängen an der Seite zur Landsberger Straße und zum Vorplatz. "Stadthalle Germering" steht dort auf blauem Grund, doch dem Vorbeifahrenden wird wohl nur das in weißen Buchstaben gehaltene "Germering" auffallen, die quer laufenden und etwas verdeckt angebrachten gelben Buchstaben des Wortes "Stadthalle" sind dagegen kaum zu erkennen.

"Germering" also ist zu viel. Das soll sich ändern. Demnächst kommt der Ortshinweis weg. Wer sich in der Stadt befindet, muss selbst wissen, wo er ist. Reduktion soll nun zu einer besseren Information führen. Künftig soll über dem Eingang nur noch "Stadthalle" stehen. In gelben Leuchtbuchstaben, auf anthrazitfarbenem Grund. Damit Autofahrer und Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs erkennen, dass sie am Ziel sind.

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