Es war eine doch ungewöhnliche Ansage, mit der die Mitgliederversammlung des Brucker Vereins Subkultur im alten Schlachthof eröffnet wurde. Eine, die man sonst von Jahreshauptversammlungen in lauschigen Vereinsheimen oder Gaststätten so nicht kennt. Die Leitungen im Klocontainer seien eingefroren. Für die Frauen stünde ein voller Wassereimer zum Nachspülen bereit, Hände waschen könne man dann drinnen an der Bar. Zwar sorgte der Hinweis für zahlreiche Lacher, so richtig überrascht schienen einige der Anwesenden allerdings nicht. War doch bereits im vergangenen März kurz vor Beginn der Frühlingssaison das Hauptrohr im Schlachthof wegen der Kälte geplatzt und hatte den Innenraum in eine große Eisfläche verwandelt, wie die Vorsitzende der Subkultur, Aline Pronnet, erzählt. Nur dem handwerklichen Geschick des bisherigen dritten Vorsitzenden Jannik Heinzelmann, der das Rohr reparieren konnte, sei es zu verdanken gewesen, alles nicht noch schlimmer gekommen ist.
Nun ist es irgendwie verständlich, dass die Stadt Fürstenfeldbruck keine großen Summen in das immerhin denkmalgeschützte Gebäude stecken will, solange noch nicht klar ist, welche Rolle es in der künftigen Nutzung des Areals "Auf der Lände" spielen wird und ob die Subkultur dort weiterhin ihr "Wohnzimmer" haben wird. Wenn aber die Versammlung eines Vereins mit gefrorenen Klos beginnt und von den Anwesenden in Schals und Winterjacken gehüllt verfolgt werden muss, weil Innentemperatur gleich Außentemperatur ist, ist das doch zu viel des Guten. Da trifft es sich bestens, dass der Stadtrat in der kommenden Woche über die Pläne für einen Ideenwettbewerb zur Umgestaltung des Geländes informiert werden soll. Wie auch immer die Pläne aussehen sollten, als Mindestvorgabe für die Architekten sollte eines vorgeschrieben werden: eine winterfeste Infrastruktur.