Wer nicht weiter weiß, schlägt bei Wikipedia nach, mag man damit auch das Prädikat der investigativen Recherche aufs Spiel setzen. Also: Im Internetlexikon steht, man könne Hoʻoponopono auch Ho-o-pono-pono und sogar Hooponopono schreiben. Da schau her. Egal wie man ihn auch dreht und wendet und buchstabiert: Der Begriff stammt aus Hawaii und bedeutet: "etwas in Ordnung bringen." In Fürstenfeldbruck gäbe es jenseits aller Kokospalmen und südpazifischen Romantik eine Menge in Ordnung zu bringen. Klassische Therapien wie Lachyoga oder Heilsames Singen sind dort im kommunalpolitischen Alltag regelmäßig verpufft.
Deswegen wundert es einen nicht, dass ein Brucker Heilpraktiker im Stadtteilzentrum West jüngst die Heilslehre vorstellte, die mit Familienkonferenzen, Gebet, Aussprache, Schuldbekenntnis, Aussöhnung, Vergebung und Reue eine geistige Reinigung anstrebt. Wer für sich die Kraft der Selbstverantwortung erschließt, dem winken angeblich "liebevolle Impulse fürs eigene Leben". Klingt ziemlich verheißungsvoll.
Gerne würde man dem einen oder anderen Lokalpolitiker, der sich nach endlosen Debatten über Viehmarktplatz, Sportzentrum III oder Kita-Projekte ohnehin reif für die Südseeinsel fühlt, einen solchen Kurs anempfehlen. Und ein paar liebevolle Impulse, gerne aus dem Lager des politischen Gegners, wären doch Balsam für die Seele des Mandatsträgers. Das wurde auch am Dienstag wieder deutlich, als dem Brucker Oberbürgermeister Erich Raff mal wieder ordentlich der Kragen platzte und er seiner Lieblingskontrahentin, der Stadträtin Alexa Zierl, ordentlich den Kopf wusch wegen eines arg kurzfristig vorgebrachten Verbesserungsvorschlags. Das alles sei eine Milchmädchenrechnung, wetterte Raff und sprach von Wischiwaschi. Wischiwaschi? Klingt wie der Brucker Bruder des hawaiianischen Ho'opono ... , dingsda, na Sie wissen schon.