Mein Tag:Rechnen auf Ungarisch

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Foto: Carmen Voxbrunner (Foto: N/A)

Leonie Poller beteiligt sich an einem internationalen Mathe-Wettstreit

Von katharina knaut

Geometrie, Stochastik, Analysis: Nicht wenigen Schülern dreht sich beim Klang dieser Wörter der Magen um. Spaß an Formeln und Zahlen ist bei jungen Menschen eher selten zu finden. Wenn man in Mathematik dann auch noch Tests schreiben muss, ist die Begeisterung gleich ganz dahin. Es sei denn, man rechnet Aufgaben zusammen mit Schülern aus anderen Ländern. So sieht das zumindest Leonie Poller (Foto: Carmen Voxbrunner). Zusammen mit Schülern aus England, Ungarn, Polen, Frankreich und Italien nimmt sie am Mittwoch am Mathematik-Wettbewerb teil, der den Höhepunkt des Erasmus-Programms "Maths together" darstellt und dieses Jahr am Viscardi Gymnasium in Fürstenfeldbruck stattfindet.

Eine Woche lang weilen aus diesem Anlass ausländische Schüler in Fürstenfeldbruck. Gemeinsam mit Neuntklässlern von hier lösen sie Mathematikaufgaben. In Gruppen, bestehend aus jeweils einem Vertreter eines Landes, müssen die Schüler Aufgaben aus der Geometrie, der Stochastik und der Analysis rechnen. Neben Genauigkeit geht es um Schnelligkeit, denn das Team, das als erstes fertig ist, hat gewonnen. Leonie macht sich dabei aber keine großen Gedanken. Schon am Tag zuvor wurde sie im Übungsdurchlauf mit ihrem Team zweite. "Das war schon ein tolles Gefühl", erklärt sie begeistert.

Die Zusammenarbeit in ihrer Gruppe habe hervorragend geklappt. Zu beinahe jedem mathematischen Problem haben sie und ihre Gruppe eine Lösung gefunden. Wenn sie beispielsweise eine Aufgabe nicht verstanden hat, gab es immer jemanden, der eine Idee hatte. "Es gab eigentlich nur eine Aufgabe, bei der wir alle ratlos waren." Ganz leicht war es jedoch auch nicht. Es sei schon anspruchsvoll gewesen. "Aber sonst wäre es ja auch langweilig." Als zusätzliche Hürde kommt noch die Sprache hinzu. Es sei etwas ganz anderes, wenn man einen Lösungsweg auf Englisch erklären müsse, sagt die 15-Jährige.

Bei dem Projekt geht es jedoch nicht nur um Mathematik, sondern auch um den Austausch zwischen den Schülern aus verschiedenen Ländern. Das Programm besteht deswegen nicht nur aus Mathematik, sondern auch aus Ausflügen in die Umgebung und nach München. Außerdem leben die ausländischen Schüler während der Woche bei den Familien der teilnehmenden Viscardi-Schüler. "Das ist eigentlich das Beste", sagt Leonie. Mit der ihr zugeteilten ungarischen Schülerin hat sie sich schon angefreundet. Sie hat auch schon ein paar Brocken Ungarisch gelernt. Das Projekt ist nicht nur für meine Mathe- sondern auch für meine Sprachkenntnisse wirklich gut." Im Laufe des Jahres fahren auch ein paar ausgewählte Schüler des Brucker Gymnasiums nach Frankreich, um an einem ähnlichen Programm teilzunehmen.

© SZ vom 27.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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