Mein Tag:Fürstenfeld neu entdecken

Mein Tag: Werner Seitz schätzt an der Klosteranlage die Kombination aus sakraler Tradition und kommerzieller Gegenwart.

Werner Seitz schätzt an der Klosteranlage die Kombination aus sakraler Tradition und kommerzieller Gegenwart.

(Foto: Carmen Voxbrunner)

Werner Seitz bietet eine Führung durch das Klosterareal an

Von Christian Lamp, Fürstenfeldbruck

Die Fürstenfelder Barockkirche müsse sich gewiss "hinter keiner verstecken", bestätigt Werner Seitz lachend. Der 68-Jährige Wahl-Brucker ist seit mehr als vier Jahren Gästeführer im Kloster Fürstenfeld, nebenbei auch Stadtführer. Länger als 35 Jahre wohnt der gebürtige Heidenheimer mit seiner Familie hier, 25 Jahre ist er bereits Mitglied im historischen Verein Fürstenfeldbruck. Dabei musste das wache Interesse an der Ortsgeschichte die längste Zeit hinter dem Beruf zurücktreten. Erst mit dem Renteneintritt, so gesehen ein Glücksfall, konnte Seitz () sich ganz seinem "Hobby" widmen. Als dann zur 750-Jahr-Feier des Klosters Fürstenfeld, gestiftet 1263 von Herzog Ludwig II., genannt der Strenge, der damalige Bürgermeister auf der Suche nach qualifizierten Gästeführern an den historischen Verein herantrat, erklärte sich Seitz sofort bereit. Zur Qualifikation absolvierte der Hobby-Historiker eine spezielle Ausbildung durch den lokalen Historikerverein und die Kirche. Da lässt sich fast sagen, dass er spät noch sein Hobby zum Beruf gemacht habe.

Zu seinen Führungen, die auch den wunderbaren Stadtsaal beinhalten, kämen regelmäßig zwischen 15 und 25 Besucher. Allgemein hat die Führung einen architektur-historischen Schwerpunkt, sie kontrastiert laut der Ankündigung die "moderne Architektur des Veranstaltungsforums mit der barocken Klosteranlage." Abschließend gebe es, so Seitz, noch einen etwa 15-minütigen Blick in die prächtige spätbarocke Klosterkirche.

Seitz selbst empfindet gerade diesen Kontrast als interessant. So blickt er keineswegs mit dem abschätzenden Blick des Konservativen auf die (Mit-)Benutzung des Klosterareals durch das Veranstaltungsforum, sondern schätzt die Kombination aus sakraler Tradition und kommerzieller Gegenwart.

Nicht nur, dass ohne diese Perspektive die Restauration so wohl nicht möglich gewesen wäre, auch die dadurch gewonnene Aufmerksamkeit könne der Tradition nur zugute kommen. Schließlich hätten die Fürstenfeldbrucker mit dem Kloster ja "eine wunderbare Geschichte" vor der Haustür, die auch "zur Naherholung" tauge. Das wäre sicherlich auch für die Jüngeren interessant.

Führung "Das Klosterareal im Detail", Sonntag, 20. August, von 14.30 Uhr an. Dauer eine Stunde, Preis fünf Euro. Treffpunkt an der Klosterkirche.

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