Peter Harwalik gehört seit 15 Jahren dem Vorstand der Brucker Sparkasse an. Als Banker ist er es gewohnt, Risiken einzuschätzen und mit ihnen professionell umzugehen. Trägt jemand in einer solchen hervorgehobenen Position im Landkreis Verantwortung, sind runde Geburtstage nicht mehr nur eine Privatangelegenheit. So feierte der in Grafrath lebende promovierte Betriebswirt kürzlich 60. Geburtstag. Ob er an diesem Tag eine Geburtstagsehrenrunde mit seinem neuen Liebhaberobjekt drehte, ist jedoch seine Privatsache. Immerhin ist der Bankenvorstand stolzer Besitzer einer Honda CB 1100 mit vier Zylindern. Und Hawarlik legt Wert darauf, dass es sich bei seiner Maschine um ein Retromodell handelt, das den Motorrädern nachempfunden ist, wie sie Ende der Sechzigerjahre gebaut wurden, aber eben auch über die modernste Motorentechnik verfügt.
Es könnte sein, dass bei dieser Wahl Kindheitserinnerungen eine gewichtige Rolle spielten. Der Betriebswirt mit dem Studienschwerpunkt Bankenwesen ist nämlich erst seit zwei Jahren begeisterter Motorradfahrer. Seither widmet er sich mit der gleichen Hingabe technischen Fragen seiner Maschine wie einer obenliegenden Nockensteuerung, die er im Beruf sonst für nüchterne Bilanzen und Zahlentabellen aufbringt. Beides ist sicher nicht jedermanns Sache.
Diesen beruflichen Einsatz des für das Firmenkundengeschäfts verantwortlichen Vorstandsmitglieds würdigte der Brucker OB Erich Raff als Vorsitzender des Sparkassenverwaltungsrats bei einer internen Geburtstagsfeier. Harwalik wurde am 29. Juni 1957 in dem damals noch selbständigen Unterpfaffenhofen geboren. Schon als Jugendlicher entdeckte er seine Liebe für Motorräder, allerdings musste er sich damals noch mit einem kleinen Moped begnügen.
Noch etwas faszinierte den späteren Sparkassenvorstand schon als Jugendlicher. Das war die Finanzbrache, weshalb er nach Abitur und Wehrdienst zielstrebig und erfolgreich auf seinen Berufswunsch Bankenwesen hinarbeitete. Nach dem Studium in München und Erlangen begann 1988 seine berufliche Ochsentour bei der Stadtsparkasse in München. Dort arbeitete er sich im Kredit- und Firmenkundengeschäft hoch, bis er nach neun Jahren in den Vorstand der Kreissparkasse Altötting-Burghausen berufen wurde.
Der Wechsel zur Fürstenfeldbrucker Sparkasse fünf Jahre später war für ihn so etwas wie die Rückkehr zu den eigenen Wurzeln. Höchstwahrscheinlich ist seine Begeisterung für den Landkreis sogar noch etwas größer als die für sein Motorrad. "Wir haben hier das Beste aus zwei Welten", schwärmt der Finanzfachmann. Einerseits urbane Strukturen und andererseits das ländliche Umfeld. Diese Kombination findet Harwalik schlicht "unschlagbar". Dass sich der Jubilar hier wirklich wohl fühlt und den Kontakt zu den Menschen sucht, ist ihm bei öffentlichen Terminen anzumerken. Hätte die Sparkasse einen Außenminister, wäre der Grafrather dafür die Idealbesetzung. Dabei ist er, wie andere auch, einfach nur gerne unter Leuten, besonders beim Maibaumaufstellen packt er mit an.