Mein Tag:Abschied von der Caritas

Mein Tag: undefined
(Foto: Claudia Ramminger)

Leiterin Claudia Ramminger verlässt den Sozialdienst

Von Viktoria Lack, Fürstenfeldbruck

Nach knapp zehn Jahren steht ein Wechsel in der Kreisgeschäftsführung des Caritas-Zentrums in Fürstenfeldbruck bevor: Claudia Ramminger () verlässt den Landkreis und übergibt die Leitung des Sozialdienstleisters an ihre Nachfolgerin Birgit Weiß. Ramminger hatte den Posten seit 2008 inne, ihr ersten Stationen bei der Caritas hatte sie allerdings zuvor in München. Als Elternvertretung übernahm sie eineinhalb Jahre lang die Leitung des Therapieverbunds Sucht, anschließend blieb sie bei der Caritas und war für weitere eineinhalb Jahre für das Institut für Bildung und Entwicklung zuständig. Zu dieser Zeit wohnte die Familie bereits in Eichenau, weshalb Ramminger schon mit dem Landkreis vertraut war, als sie die Geschäftsführung in Fürstenfeldbruck übernahm.

Drei Aspekte ihrer Arbeit, erzählt sie, erfüllen sie bis heute mit Stolz. Der Aufbau des ambulanten Palliativteams, das aus einer Zusammenarbeit verschiedener Einrichtungen entstanden ist und ein "unverzichtbares Angebot im Landkreis bietet". Auch die Eröffnung und der Betrieb des "Brucker Fensters" an der Hauptstraße sei der 54-Jährigen ein Herzensanliegen gewesen. Sie hofft, dass sich diese Projekt noch viele Jahre halten wird. Und nicht zuletzt sei da die Leistung der ganzen Caritas bei der Betreuung der Asylbewerber und Flüchtlinge zu nennen.

"Wir hatten ja kaum Zeit, etwas vernünftig und strukturiert aufzubauen, letztlich mussten wir einfach handeln", sagt Ramminger. Bei jeder neuen Flüchtlingsaufnahme sei ein Team der Caritas vor Ort gewesen. "Und das schon lange, bevor wir das finanzierte Personal von der Regierung bekommen haben." Außerdem habe es sie sehr positiv überrascht, in welcher Dimension es Unterstützung und ehrenamtliches Engagement von der ersten Minute an gab, so Ramminger. Nicht nur im Bezug auf die ehrenamtlichen Helfer ihrer Einrichtung, sondern vor allem auch auf die Beteiligung der Bürger und Bürgerinnen im Landkreis. Damit sei ein Statement gesetzt worden: "Wir sind offen, wir schaffen Integration."

Die enge Zusammenarbeit in ihrem Team werde sie vermissen: "Damit waren alle Herausforderungen immer gut zu meistern". Auch das kollegiale Miteinander mit den anderen Einrichtungen im Landkreis und auch mit dem Landratsamt habe sie immer als "wertschätzend und auf Augenhöhe" empfunden.

Nun gilt es aber, sowohl für Ramminger selbst, als auch für ihren Ehemann, neue berufliche Herausforderungen anzugehen. Deshalb zieht das Paar gemeinsam mit dem Jüngsten der drei Kinder nach Nürnberg. Dort wird Ramminger ab dem 1. November die Diözesangeschäftsführung der Malteser im Erzbistum Bamberg übernehmen.

Ihre Nachfolge in Fürstenfeldbruck übernimmt Birgit Weiß, die bisher als Fachdienstleiterin Stationäre Jugendhelferin der Caritas in Garmisch-Patenkirchen tätig war. Ramminger wünscht ihr, dass sie "den gleichen Rückhalt und die Loyalität bekommt, wie ich sie hatte". Außerdem, rät die 54-Jährige, solle Weiß mit viel Selbstbewusstsein in die Gespräche mit der Politik gehen: "Die Caritas ist kein Bitsteller, sondern ein wichtiger Dienstleister mit großen Kompetenzen." Dieses Selbstbewusstsein habe sie in den vergangenen Jahren gelernt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: