Mammendorfer Pfingstturnier:Spaß am Fußball und am Zelten

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Zwischen Fußballplatz und Zelt spielt sich drei Tage lang das Leben auf dem Mammendorfer Sportgelände ab. (Foto: Günther Reger)

Die 50. Ausgabe des Wettbewerbs wird wieder zu einem großen Gemeinschaftserlebnis

Von Karl-Wilhelm Götte, Mammendorf

Fußball gespielt wird zwischen vielen Zelten und Verpflegungsstationen auf alle Plätzen. Gerade steht der kleine Julian Riepl beim F-Jugendspiel zwischen dem TSV Jesenwang und dem FC Eichenau im Mittelpunkt des Geschehens. Gleich dreimal wehrt der Torhüter Schüsse der Eichenauer aus kurzer Entfernung ab. Den vierten Schuss bekommt Julian ins Gesicht. Da geht der Siebenjährige kurz zu Boden. Ein Betreuer kommt mit einem Eimer Wasser herbei gerannt und kühlt das Gesicht des Jungen. Zwei Jesenwanger Trainer überschütten Julian mit Lob und geben ihm quasi Heldenstatus. Er kommt dann auch schnell wieder auf die Beine und verhindert weiterhin mit gekonnten Paraden den Führungstreffer der Eichenauer Mannschaft. Doch zwei Minuten vor Schluss war dann auch Julian machtlos. Der flinke Eichenauer Manuel Palme markiert den 1:0-Siegtreffer und jubelt wie ein Profi. Der achtjährige Torschütze rennt mit einem Arm gen Himmel gereckt über den Platz und wirft sich auf den Rasen. Seine Mitspieler fallen jubelnd auf ihn drauf. Wenig später lässt er sich auf der Schulter von einem größeren D-Jugendspieler vom Platz tragen. Der FC Eichenau belegt am Ende Platz vier, Jesenwang Rang sieben.

Der Fußball ist beim internationalen Pfingstturnier natürlich die Hauptsache. Zumal der SV Mammendorf in diesem Jahr die 50. Auflage veranstaltet. Dazu hat der Verein schwarz-gelbe T-Shirts drucken lassen. "So san nua mia - 50 Jahre Pfingstturnier" steht da drauf. Fast 1300 Personen zelten und die Kinder spielen drei Tage Fußball auf allen Plätzen der weitläufigen Anlage. Die Mammendorfer waren in diesen 50 Jahren vor allem gute Gastgeber. Bei etwa 300 Möglichkeiten gewannen die Gastgeber höchstens fünfmal ein Turnier. Anders sieht es bei den Gästen aus Germering aus. "Von der C- bis zur E-Jugend sind wir gut unterwegs", sagt Jugendleiter Andreas Zorn. In der Schlusstabelle haben sie dann bei den C-Junioren die Nase vorn.

Zorn ist seit vielen Jahren bei diesem Turnier dabei. 80 Kinder und 30 Trainer und Betreuer schlafen auch dieses Jahr wieder drei Tage in Zelten. "Wir wollen neben dem Fußball vor allem zusammen Spaß haben", sagt Zorn. Damit meint er nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen, die dabei sind und das Gemeinschaftserlebnis in der Natur ebenfalls genießen. Die große SCUG-Delegation hat ein eigenes Verpflegungszelt dabei. "Wir sind ein eingespieltes Team", sagt Zorn, der die Organisationsleistung des Veranstalters lobt: "Das ist ein Top-Turnier." Nebenan zelten die Stuttgarter vom SV Sillenbuch in ähnlicher Mannschaftsstärke. Sie haben ihre 15 Zelte wie in einer Wagenburg im Rechteck aufgestellt. Auch diese Stammgäste verpflegen sich selbst. "Heute gab's Nudeln", sagt ein junger F-Jugendtrainer. Seiner Mannschaft führte das die notwendige Energie zu, sie bekommt den Siegerpokal in ihrer Altersklasse überreicht.

Bei sommerlicher Hitze hat das Veranstalterteam um Organisator Stefan Thurner weniger zu tun als sonst. Auch der Regen am Sonntag störte nicht. Das Turnierbüro ist rund um die Uhr besetzt und die Zeltaufsicht ist nachts unterwegs, damit sich der Lärm in Grenzen hält. Der SV Mammendorf hat seit einigen Jahren, ohne dass dies mit Terroranschlägen in Zusammenhang steht, ein Sicherheitskonzept mit der Gemeinde erarbeitet. Ein Alarmplan ist mit dem Sanitätsdient und der Feuerwehr vereinbart. "Auch einen Evakuierungsplan gibt es", so Thurner. "Die Vereinsbetreuer kennen die Sammelpunkte, wenn eine Räumung notwendig wird." Dieser Plan wurde jedoch nicht gebraucht. Thurner bilanzierte erfreut: "Es hat alles perfekt geklappt."

© SZ vom 07.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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