Wie viel Liter Weißbier wurden im vergangenen Jahr auf dem Mammendorfer Volksfest getrunken? Beim elften Frühschoppen des "Weltweit ersten König-Ludwig-Weissbier-Fanclubs", der vom Vorstandsteam, Sepp Blum und Benjamin Miskowitsch, seit der Vereinsgründung 2006 traditionell am Himmelfahrtstag im Bierzelt auf dem Mammendorfer Volksfest organisiert wird, war dies die Schätzfrage für alle Mitglieder. Sie konnten wertvolle, von der Königlichen Schlossbrauerei Kaltenberg gestiftete Preise gewinnen, sofern sie die richtige Menge errieten oder zumindest nah dran waren.
Als der Gebietsverkaufsleiter der Brauerei, Richard Sturm, endlich das Geheimnis lüftete - es waren 2370 Liter -, freute sich besonders Julia Quintus aus Mammendorf. Sie hatte 2340 Liter geschätzt und erhielt als ersten Preis, eine Sonnenliege. Mit 2300 geschätzten Litern holte sich Simon Kayser als zweiten Preis eine Softshell-Jacke. Den dritten, eine Kiste Weißbier, erschätzte sich Josef Sedlmeier aus Jesenwang mit 2222 Litern. Sieglinde Miskowitsch hatte knapp 5000 Liter vermutet. "Da lag ich aber sauber daneben", meinte sie, im Vergleich zur "entferntesten Schätzung" von 38 000 Liter war sie allerdings noch relativ nahe dran. Ein Weißbierfan hatte sich wohl nicht festlegen wollen und schrieb "Unmengen" auf den Zettel.
Etwa 150 der mittlerweile etwa 1250 Mitglieder des Fanclubs waren ins Volksfestzelt gekommen, die meisten trugen die dunklen Vereins-T-Shirts mit Brauerei-Emblem oder wenigstens den Anstecker. Das Vorstandsteam begrüßte die Gäste und das stets gut gefüllte Zwei-Liter-Weißbierglas des Vereins wanderte von Tisch zu Tisch. Den Ausweis mitzuführen ist ohnehin Pflicht. Und es konnten weitere Mitglieder dazu gewonnen werden. Gegen Mittag hatten Barbara und Katharina Blum, die jedem Mitglied einen Gutschein für eine halbe Weißbier aushändigten, bereits zwölf Aufnahmeanträge entgegengenommen. Laut Vize-Chef Miskowitsch hat der Fan-Club Mitglieder in vielen und teils fernen Ländern. "Vor wenigen Tagen hat ein Chinese einen Antrag geschickt und ein amerikanisches Paar ist heute sogar bei uns", erzählte er und stellte Reinhard und Su Hussel aus Orlando in Florida vor. Das Paar hatte einen Besuch bei Verwandten so gelegt, dass es beim Frühschoppen dabei sein konnte. Ein Großteil der Frühschoppler war mit dem Fahrrad gekommen, darunter auch eine Gruppe Väter und "erwachsene Kinder", die bei der Mammendorfer Wasserwacht aktiv sind. Für sie ist der Frühschoppen seit der Vereinsgründung jedes Jahr wieder der Ausgangspunkt für den Vatertagsausflug.
Im Rahmen des Volksfestes hat sich mittlerweile auch ein "Zweikampf" des Mammendorfer Fanclubs gegen den 1995 gegründeten Erdinger Weißbier-Fanclub eingebürgert, der jedes Jahr in anderen Disziplinen ausgetragen wird. Heuer mussten die Teams Nägel einschlagen, Maßkrüge auf einem Brett mit Schiebeschwung ins Ziel bringen und auf der Boulebahn um Punkte kämpfen. "Es war jeweils ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bei dem wir leider immer nur Zweiter wurden", fasste der Vorsitzende das Ergebnis zusammen.