Mammendorf:Turnhalle wird teurer

Mammendorf will trotzdem an dem Bauprojekt festhalten

Von Manfred Amann, Mammendorf

Die Gemeinde Mammendorf muss für den Bau der neuen Eineinhalbfach-Sporthalle mit gut 30 Prozent höheren Kosten rechnen. Statt drei Millionen Euro, wie in der ersten Kostenschätzung genannt, sind nun insgesamt knapp 4,7 Millionen aufzubringen, etwa 4,1 Millionen für die Halle, der Rest für die nebenan an der Schulstraße geplante Parkplatzanlage. Trotz der Kostensteigerung hat der Gemeinderat beschlossen, das Vorhaben weiter zu verfolgen. Vorwürfe gegen Planer Wolfgang Gerum wegen des unerwartet hohen Finanzierungsbedarfs wurden in der jüngsten Sitzung nicht laut, wobei der Architekt es selbst bedauerte, die drei Millionen Euro genannt zu haben.

Gerum habe die Ursachen "nachvollziehbar erläutert", sagte FW-Sprecher Stefan Bauer, nun sei wichtig den Tatsachen ins Auge zu sehen und das Vorhaben dennoch umzusetzen, schließlich wolle man den Schul- und Vereinssport fördern. Während der Bauantrag derzeit in Landratsamt geprüft wird, soll der Bauausschuss die Planung noch nach Einsparmöglichkeiten durchforsten. Überdies wurde der Finanzausschuss beauftragt, die Finanzierung zu klären und die Verwaltung soll sich um staatliche Fördergelder kümmern. "Ich denke schon, dass wir angesichts der guten Finanzlage der Gemeinde das Projekt stemmen können. Wir sollten aber auch berücksichtigen, dass wir für weitere Großprojekte wie den Bau eines Kinderhauses auch viel Geld brauchen", befand Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft), nachdem Werner Zauser (FW) angeführt hatte, dass man an anderer Stelle die Sporthalle eventuell günstiger errichten könnte. "Wir sollten aber dennoch bei der aktuellen Planung bleiben", sagte Zauser, da mit der Realisierung des Gesamtprojektes nicht nur der Bedarf an Hallenkapazitäten gedeckt werde, sondern auch der Zugangsbereich zur Schule sowie die Verkehrs- und die Parkplatzsituation insgesamt verbessert würden.

Verursacht wurden die Mehrkosten laut Gerum einerseits durch vom Gemeinderat gewollte Veränderungen in der Baukonstruktion, wegen Raumausweitungen wie zum Beispiel für Gymnastik, drei Umkleiden und einen Geräteraum. Ferner hätten Änderungen beim Brandschutz sowie die Untersuchung des Bodens zum Kostenanstieg beigetragen. Insgesamt macht das etwa 270 000 Euro mehr aus. Rund 300 000 Euro teurer werden die technischen Anlagen, wobei insbesondere der Bau einer gasbetriebenen Wärmepumpe mit Brunnenanlage zu Buche schlägt, da die Heizungsanlage und die Elektrik der Schulturnhalle nicht wie gedacht genutzt werden können. Kostensteigernd wirken sich auch Brandschutzauflagen, separate Lüftungsanlagen für innenliegende Räume sowie der Wunsch nach dem Einbau einer elektroakustischen Spielstandanzeige aus.

Zusätzliche 410 000 Euro sind laut Gerum dem relativ großen Umgriff mit zusätzlichem Fahrradweg, sowie dem aufwendigen Aushub von belastetem Boden und dessen Wiederauffüllung geschuldet, damit ein "Andocken" an die alte Turnhalle möglich ist. Das sei nicht vorhersehbar gewesen, sagte der Architekt und wies darauf hin, dass man möglicherweise bei manchen Gewerken, wie zum Beispiel bei der Dämmung, noch sparen könnte. Davon riet Anton Fasching jedoch ab, da dies zu Lasten des Unterhaltes ginge. "Entweder wir bauen g'scheid oder gar nicht" merkte Bauer an. Die Hallenplanung ist laut dem Architekten "Standard im guten mittleren Bereich". Nach Ansicht der Ratsmehrheit sollte man nach Möglichkeit daran auch nicht groß rütteln.

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