Mammendorf:Heimvorteil für Heckl

Der 30 Jahre alte Josef Heckl folgt Johann Thurner nach. Er ist der jüngste Bürgermeister im Landkreis Fürstenfeldbruck.

Von Manfred Amann

Mit einem Abstand von 302 Stimmen hat sich in Mammendorf Josef Heckl von der Bürgergemeinschaft gegen seinen einzigen Rivalen, Stefan Bauer von den Freien Wählern, klar durchgesetzt. Mit 1266 Stimmen erreichte der Sieger und Nachfolger von Johann Thurner 56,77 Prozent, für Bauer votierten 964 Wähler. Die Wahlbeteiligung lag bei 62 Prozent.

"Ich bin überglücklich", freute sich der 30-jährige Heckl, der nun in den kommenden sechs Jahren zumindest im Landkreis der jüngste Chef einer Gemeinde ist. Er danke allen, die ihn gewählt und denen die ihn unterstützt haben, sagte der Wahlsieger und versprach, "ein Bürgermeister für alle Mammendorfer" sein zu wollen. Wichtig sei, dass die Wahl ein deutliches Ergebnis erbracht habe, denn damit hätten die Bürger ein klares Zeichen gesetzt, das es ihm leichter mache, die Verantwortung zu übernehmen, als wenn das Ergebnis nur sehr knapp ausgefallen wäre.

Sein Erfolg habe viele Väter, sagt der ledige Mammendorfer. Da er von Kindheit an im Ort stark verwurzelt und dort auch zur Schule gegangen sei und sich in Vereinen, insbesondere im Sportverein, ehrenamtlich engagiert habe, habe er einen hohen Bekanntheitsgrad erworben, so seine Einschätzung. Mit ausschlaggebend für den Sieg sei sicher auch gewesen, dass man ihm, dem ausgebildeten Verwaltungsfach- und Betriebswirt zutraut, "trotz meines Alters", die Gemeinde kompetent zu führen, glaubt Heckl. Am 1. Mai wird er von seinem Posten als Leiter der Finanzabteilung in Wörthsee auf den Bürgermeisterstuhl von Mammendorf wechseln. Sicher habe auch eine Rolle gespielt, dass er als Gemeinderat bereits kommunalpolitische Erfahrung vorweisen könne und dass er "in der richtigen Gruppe" angetreten sei. Den amtierenden Bürgermeister Johann Thurner im Rücken zu haben, das habe manchen Wähler sicher auch dazu gebracht, bei ihm das Kreuzchen zu machen. Thurner selbst ist erfreut, "seinen Zögling" problemlos durchgebracht zu haben.

Etwas enttäuscht, aber nicht vergrämt ist Stefan Bauer, der einen knapperen Ausgang erwartet hatte. "Der Wähler hat gesprochen", sagte der Freie Wähler, er beglückwünsche Heckl und hoffe auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit im Gemeinderat. Stolz und dankbar sei er, dass sich so viele Wähler für ihn entschieden hätten, obwohl er kein gebürtiger Mammendorfer sei. "Ich denke, dass einfach zu wenige Neubürger zur Wahl gegangen sind und Heckl seinen Heimatvorteil voll ausspielen konnte", so Bauer. Da er ebenfalls Verwaltungsfachmann sei, mehr kommunalpolitische Erfahrung habe und als 18 Jahre älterer Familienvater auch mehr Lebenserfahrung mitbringe, könne er sich keinen anderen Grund vorstellen.

Gespannt ist Bauer, wie sich das Wählerverhalten auf die Zusammensetzung des neuen Gremiums auswirken wird, denn "wir müssen nun eben versuchen, unsere Ziele so durchzusetzen, mit einem FW-Bürgermeister wäre sicher einiges leichter gegangen".

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