Mammendorf:Gemeinde will die Südumfahrung

B2 Mammendorf

Mammendorf leidet in hohem Maße unter dem Durchgangsverkehr auf der Bundesstraße 2 - hier am Ortseingang.

(Foto: Günther Reger)

Mit der Änderung des Flächennutzungsplans sollen bereits wichtige Weichen gestellt werden

Von Manfred Amann, Mammendorf

Die Gemeinde Mammendorf versucht, per Flächennutzungsplanänderung die Trasse für eine B-2-Südumfahrung festzulegen. Die Bürger sollen darüber zwar umfassend informiert werden. Ein Ratsbegehren, das Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft) ins Spiel gebracht hatte, hält der Gemeinderat zum jetzigen Zeitpunkt aber für nicht erforderlich. Der jüngst präsentierte Entwurf des Bundesverkehrswegeplanes, in dem im Herbst festgelegt wird, welche Straßen vorrangig bis 2030 ausgebaut werden sollen, hat in Mammendorf die Hoffnung aufkeimen lassen, die tägliche Blechlawine schnell aus der Ortschaft zu bringen. Andere Bürger aber fürchten gerade durch die Umfahrung mehr Lärm, Luftverschmutzung und Versiegelung - das gilt vor allem für den Ortsteil Peretshofen und den südwestlichen Ortsrand von Mammendorf. Denn die neue Bundesstraße 2 soll zwischen ihnen hindurch wieder auf die alte Trasse geführt werden. Laut Heckl haben zwei Mammendorfer zur örtlichen Planung Stellung bezogen. Etwa 80 Bürger haben sich, überwiegend per Sammel-Stellungnahme, gegen die Bundesplanung und damit gegen eine Umfahrung ausgesprochen. Circa 25 davon verfolgten aufmerksam die jüngste Sitzung. Auf der wurde deutlich, dass alle Politiker eine Umfahrung wollen, da schon jetzt die Ortsdurchfahrt total überlastet sei und eine zusätzliche Verkehrswelle auf die Gemeinde zukommen werde, wenn die geplante Ostumfahrung von Augsburg realisiert wird. Das Projekt "Bundesstraße 2 - Osttangente Augsburg" soll ebenfalls in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden und von der Stuttgarter Autobahn bei Friedberg an Kissing und Mering vorbei bis zur B 17 verlaufen. "Wir sollten über die Bedenken unserer Bürger dennoch nicht einfach hinweggehen", so der Rathauschef, der zu einer frühzeitigen "Partizipation" riet. Ein Ratsbegehren wäre eine Möglichkeit, meinte Heckl: man könnte ja fragen, ob die Bürger dafür sind, dass die Gemeinde die Änderung des Flächennutzungsplans zur Festlegung der Südtrasse fortsetzt. Bei den Gemeinderäten fand die Idee jedoch keine Zustimmung. "Ratsbegehren sind im Prinzip okay, wir sollten uns aber für die Zukunft nichts verbauen", warnte Zweiter Bürgermeister Peter Muck (CSU). Man müsse eine Trasse festzulegen, weil der in Frage kommende Gebietstreifen sonst durch landwirtschaftlich privilegierte Bauten unterbrochen werden könnte. Auch Altbürgermeister Johann Thurner (BGM) sieht keine Alternative zur Trassenfestlegung. Diese soll im Süden verlaufen, weil die Strecke kürzer und der Eingriff in die Landschaft am geringsten ist. Die Umfahrung werde vom Bund gebaut, erklärte Thurner, und wenn keine Trasse frei gehalten sei, dann werde per Planfeststellungsverfahren womöglich ein Verlauf gewählt, der auf die Mammendorfer Belange wenig Rücksicht nimmt. Die im Bundesplan skizzierte Trasse sei nicht identisch mit der örtlichen Planung, sagte Thurner. Sobald der Bundesverkehrswegeplan verabschiedet ist, sollen die Bürger über den Stand der Planungen informiert werden. Auf Vorschlag des Dritten Bürgermeisters Manfred Heimerl (FW) wird der Hauptausschuss nun eine oder zwei Info-Veranstaltungen planen.

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