Mammendorf:Einladung ausgeschlagen

Feuerwehr Mammendorf

So funktioniert ein Löschfahrzeug: Philipp Laubenstein und Thomas Eggert (von links) lassen sich von Michael Schmid (rechts) alles erklären.

(Foto: Günther Reger)

Mammendorfs Feuerwehr erreicht mit ihrem Info-Tag nur wenige Jugendliche

Von Manfred Amann, Mammendorf

Stets eine starke und bestens ausgebildete Gruppe einsatzbereit zu halten, ist Ansporn für die Freiwillige Feuerwehr Mammendorf, um gemäß dem allgemein gültigen Leitspruch "Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr" in Notlagen helfen zu können. Mit 79 Aktiven sind die Mammendorfer eine der stärkeren Wehren im Landkreis, dennoch kümmern sich die Kommandanten Christian Pöller und Stellvertreter Harald Deistler stets darum, dass auch junge Freiwillige nachkommen. Dass dies nicht immer einfach ist, zeigte sich beim Jugend-Informationstag, zu dem die Gemeinde laut Pressesprecher Christian Huber etwa 110 Einladungen verschickt hatte, aber nur einige wenige interessierte Buben und Mädchen zum Feuerwehrgerätehaus gekommen waren.

"Mit dem Jugend-Infotag aber auch mit den Tagen der offenen Tür, die wir im Wechsel immer wieder organisieren, erreichen wir aber doch eine Vielzahl junger Menschen, die sich im freiwilligen Hilfsdienst im Team engagieren wollen", sagte Huber. Aus der Tatsache, dass man "wegen der hohen Ansprüche an die körperliche und geistige Fitness vernünftigerweise" erst mit 14 Jahren einer Freiwilligen Feuerwehr beitreten könne, erwachse jedoch ein kleiner Nachteil gegenüber anderen Vereinen. Schützen oder Sportvereine zum Beispiel könnten schon in jungem Alter Mitglieder aufnehmen und würden so manchen Jugendlichen der Feuerwehr quasi wegschnappen. Dennoch lohne sich der Einsatz, fuhr er fort und stellte David Goczol als neues Jungmitglied vor.

Goczol habe sich sofort nach Eintreffen der Einladung vor zwei Wochen gemeldet und "gehört nun schon dazu", wie der Kommandant freudig feststellte. "Leute in schwierigen Situationen helfen zu können, dass reizt mich", befand der Jugendliche selbstbewusst, natürlich übten auch die großen Fahrzeuge und die Technik einen gewissen Reiz aus. Wenn der Neuzugang im Herbst 16 Jahre alt wird, könne er voll einsteigen, die Grundausbildung sowie einen großen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren und sich so nach und nach zu einem vollwertigen Feuerwehrmann fortbilden, vorher, ab 14 Jahren, dürften junge Mitglieder nur an Übungen und Freizeitveranstaltungen teilnehmen, so Pöller.

Auch nach der Ausbildung könnten Nachwuchskräfte, die noch nicht 18 Jahre alt sind, nur in gefahrenfreien Bereichen eingesetzt werden und wenn, dann auch nur in Begleitung eines Aktiven. In Mammendorf verzichte man auf den Einsatz Jugendlicher aber ganz, da die Mannschaftstärke auch tagsüber mit durchschnittlich 16 verfügbaren Aktiven ausreiche.

Etwas gedulden müssen sich noch Philipp Laubensteiner (13) und Thomas Eggert (14) bis zum Einstieg in die Ausbildung, Zugführer Michael Schmid erklärte ihnen aber dennoch schon Mal, wie die Löschtechnik auf den Fahrzeugen so funktioniert. Im großen Schulungsraum erläuterten Pöller und Jugendwart Patrick Biefel die Gliederung der Feuerwehr in Aktive, Jugend und Feuerwehrverein, in dem ausgeschiedene Aktive noch eine Heimat unter Kameraden finden. Überdies erfuhren die jungen Besucher den Werdegang eines Feuerwehrmannes oder einer Feuerwehrfrau, bekamen die Schutzanzüge vorgeführt und wurden darauf hingewiesen, dass Feuerwehrler zu sein, viel mit Disziplin und Kameradschaft zu tun habe.

Doch Schule und Berufsausbildung hätten selbstverständlich Vorrang, wenn es um die Übungsteilnahme gehe, hob Pöller hervor. Nach einer Führung durch die Einsatzzentrale, den Kommandantenraum, Werkstätten und einem Blick auf Bilder aus der Anfangszeit der Feuerwehr, die heuer ihre Gründung vor 140 Jahren feiern kann, ging es in die Fahrzeughalle, zu den fünf Löschfahrzeugen und den Geräteausstattungen, die "dankenswerter Weise mit großer Unterstützung der Gemeinde", so Pöller, stets auf modernstem Stand gehalten werden können.

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