Mammendorf:Derblecken der Kommunalpolitik

Starkbier Mammendorf

Peter Müller (links) und Josef Bauer beim traditionellen Holzsägen auf dem Starkbierfest.

(Foto: Günther Reger)

Beim Starkbierfest teilt Florian Gerum kräftig aus

Von Manferd Amann, Mammendorf

"Wenn man sich das beschauliche Mammendorf anschaut, fällt der Vergleich zur großen Welt nicht schwer". Dies behauptete Florian Gerum, der nach fünf Jahren Pause beim Starkbierfest der CSU im Bürgerhaus als Pater Barnabas reüssierte und insbesondere aktive und gewesene Ortspolitiker niveauvoll und wortgewandt derbleckte. Barbara Schamberger, der ein "Bayernexit" recht sei, stellte er die Brexit-May gegenüber, Stefan Bauer habe mit Macron gemeinsam, dass er "gut gekleidet und hip mit Schal" zu Sitzungen erscheine, und Elmar Wagner sei wie ein fränkischer Gotthilf Fischer "so ganz ohne Sangesstimme". In Martin Denz erkannte er den "letzten bayerischen Wikinger", den man als "Pendant zu Anton Hofreiter" nehmen könnte. Den "original weißen B.A. (Bosco Albert) vom A-Team" nannte er Florian Simetsreiter, der als "Privatbodyguard" mit Bürgermeister Josef Heckl die Welt bereise.

Dem Gemeindechef, der nach der Rede erleichtert verkündete, "glimpflich davongekommen" zu sein, riet der Redner, "such dir eine Frau, sonst ist's vielleicht bald zu spät". Vom Volksfestreferenten Manfred Heimerl erhoffte sich Gerum, er möge im Ruhestand die Kochprofis im Fernsehen auf Vordermann bringen und so die RTL-Restaurants retten. Den Sprecher der Fotogruppe, Anton Fasching, nannte der Pater "die Carmen Voxbrunner von Mammendorf" und bei Werner Zauser und Thomas Holzmüller war er sich nicht im Klaren, wer beim Einsparen von "Mikrowatt-Energie", als Sieger hervorgehe. Zu Altbürgermeister Johann Thuner, "der Johannes Heesters der bayerischen Kommunalpolitik" war dem Pater aufgefallen, dass dieser sich als "heimlicher Hausmeister" insbesondere fürs Bürgerhaus unentbehrlich gemacht habe.

Am meisten "Fett" bekam Vizebürgermeister Peter Muck ab. Während dessen Dienstzeit habe in den Büros von Logistikunternehmen ein Steckbrief von dem scharfen Polizisten gehangen und als er nun in den Ruhestand gegangen ist, seien Feste gefeiert worden, erklärte Barnabas und überreichte Muck die "erste und wohl einzige Mammendorfer Polizeiuniform". Man möge ihm im Bio-Laden eine Polizeistation einrichten, damit er im Ort nun für Sicherheit sorgen könne, schlug der Pater vor. In den Laden könnte nach der Landtagswahl aber auch Benjamin Miskowitsch einziehen, spekulierte der Starkbierredner. Miskowitsch, der als der CSU-Ortsvorsitzender launig durch den Abend führte, solle nach einem Einübungsjahr im Landtag eine scharfe Säge bekommen und dafür sorgen, dass Ministerpräsident Markus Söder wieder im Outback verschwindet, gab ihm Barnabas mit auf den Weg.

Anzapfen durfte heuer die Ortsvorsitzende des Sozialverbandes VdK, Maria Bernhard. Ein zaghafter und drei kräftige Schläge und schon füllte der Ritterbock die Krüge, was die Stimmungsband "Sabbradi" mit einem Tusch verkündete. Am traditionellen Holzsägen nahmen acht Paare teil und die Sieger kamen nicht aus Mammendorf. Die Freunde Martin Metzger aus Dünzelbach und Ulrich Wank aus Hausen bei Geltendorf, verwiesen die laut Miskowitsch mehrjährigen "Holzsäge-Helden vom Obst- und Gartenbauverein", Helmut Käser und Helmut Dillinger, auf den zweiten Platz.

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