Maisach:Kleines, ruhiges Volksfest

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Patrick Schumann beim Aufbau des Autoscooters. (Foto: Günther Reger)

Die Festwoche in Maisach besticht durch ihre Gemütlichkeit

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Volksfeste gehören ja in vielen Kommunen zu einer aussterbenden Spezies: In der Kreisstadt hat man wegen der sinkenden Besucherzahlen und der alkoholischen Exzesse junger Männer Frühlings- und Volksfest zu einem Event zusammengelegt. In Puchheim fiel es einige Jahre komplett aus. Von solchen Problemen ist man in Maisach weit entfernt. Dort gibt es ein kleines, beschauliches Volksfest mit wenigen Buden, oft sogar nur einem Fahrgeschäft und keinen erwähnenswerten, alkoholbedingten Ausfällen. Die Besucherzahlen sind stabil und die weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannte Schaf- und Ziegenprämierung am zweiten Sonntag verleiht der Maisacher Wiesn ein besonderes Flair von ländlicher Idylle.

"In Maisach, da gehört das Volksfest einfach mit zur Gemeinde. Da treffen sich die Maisacher und die von den umliegenden Dörfern." Diese Beobachtung hat Jochen Mörz gemacht. Er ist der Festwirt in Maisach, und zwar seit 24 Jahren. Das ist weit mehr als die Hälfte der Zeit, die es die Maisacher Festwoche schon gibt. In diesem Jahr findet sie zum 42. Mal statt. Mörz, der mit seinem Betrieb inzwischen auch die Volksfestzelte in Puchheim und Fürstenfeldbruck betreibt, führt das Familienunternehmen. Seine beiden erwachsenen Kinder kümmern sich um Küche und Organisation.

Mit so viel Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten kann der Festwirt freilich ganz gut einschätzen, was die Maisacher Festwoche so besonders macht. "Maisach ist ein kleineres, ein ruhigeres Volksfest. Es sind nicht so viele Jugendliche da." Dementsprechend werde weniger exzessiv Alkohol getrunken. Wie er beobachtet hat, lebt Maisach von seinen vielen Stammkunden. An den zehn Tagen würden viele Gäste sieben, acht Mal vorbei kommen.

Da die Festwoche in Maisach so reibungslos läuft, gibt es auch kaum Veränderungen. Allerdings hat man den Termin vor ein paar Jahren um eine Woche nach vorne verlegt. Jetzt findet die Schafschau am zweiten Festsonntag statt, nicht mehr am ersten. Der frühere Beginn hat laut Volksfestreferent Roland Müller einige Vorteile: Das Wetter ist in der Regel besser, die Schausteller und das Servicepersonal haben mehr Zeit. Und es kommen mehr Besucher, vielleicht wegen dem besseren Wetter, vielleicht weil weniger Leute verreist sind. Vielleicht spielt beides eine Rolle.

Jedenfalls dürfen sich die Freunde des Maisacher Volksfestes wieder auf das bewährte Programm freuen, mit Platzkonzert vor dem Rathaus und Umzug der Vereine zum Festzelt. Als Gast marschiert dieses Jahr die Nordschleswiger Jugendkapelle mit. Außerdem gibt es flankierend wieder ein Stockschützenturnier und ein Fußballspiel.

Die Maisacher Festwoche beginnt an diesem Freitag, das Programm gibt es auf www.maisach.de

© SZ vom 19.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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