Die Gemeinde Maisach darf nicht so ohne weiteres private E-Ladesäulen fördern. Da sie als einem Landkreis angehörige Gemeinde keine direkte Wirtschaftsförderung betreiben darf, ist das rechtswidrig. Das geht aus den Antworten hervor, die Kämmerin Angelika Braunmüller von der Kommunalaufsicht im Landratsamt und der Regierung von Oberbayern bekommen hat. Anlass für die Anfrage war der Wunsch des Gemeindera ts, befördert durch einen Antrag der SPD, im Gebiet der Gemeinde weitere Ladesäulen für Elektrofahrzeuge zum öffentlichen Gebrauch zu errichten.
Eine derartige Anlage gibt es bereits auf dem Rathausparkplatz. Sie wurde vor einigen Jahren vom Energiekonzern Eon Bayern aufgestellt, der auch die jährliche Wartung in Höhe von 1000 Euro bezahlt hatte. Wie Braunmüller in der jüngsten Sitzung der Gemeinderats erläuterte, fällt etwa die gleiche Summe für den Stromverbrauch an. Diesen Anteil zahlt die Gemeinde, die Nutzung ist für die Bürger kostenfrei. Diese Konstruktion wäre nach den Ausführungen der Kämmerin ebenfalls rechtswidrig. Glücklicherweise hat die Gemeinde vor einiger Zeit für die Rathausbotin ein Elektrofahrzeug angeschafft. Und inzwischen muss die Kommune auch die Wartung für die Ladesäule übernehmen. Unter diesen Umständen kann die Ladesäule vor dem Rathaus stehen bleiben.
Wie Bürgermeister Hans Seidl (CSU) erläuterte, wurden bereits 18 Firmen angefragt, ob sie nicht für ihre Mitarbeiter eine solche Ladestelle errichten wollen. Fünf Antworten habe er bekommen, davon drei Ablehnungen, zwei würden noch überlegen. Verkehrsreferent Ric Unteutsch (SPD) beantragte daraufhin, dass die Verwaltung einen privaten Investor sucht, der vor dem Friedhof in Gernlinden eine E-Ladesäule errichtet; die Gemeinde soll ihm dafür den Grund zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sollen dann beide Stationen einer App gemeldet werden, die bundesweit sämtliche E-Ladesäulen anzeigt. Der Antrag wurde einstimmig angenommen.