Maisach:Besucher bleiben fern

Fast ein Drittel weniger Umsatz beim Maisacher Volksfest

Von Ariane Lindenbach, Maisach

Bislang war die Festwoche in Maisach Garant für ein kleines, aber doch gut besuchtes Volksfest mit traditionellem Festzug zum Einmarsch und der Schaf- und Ziegenprämierung als einem der Höhepunkte. Doch in diesem Sommer hat sich das geändert, es sind deutlich weniger Besucher zu der kleinen Wiesn am östlichen Ortsrand gekommen. Insgesamt 20 bis 30 Prozent weniger Umsatz, bilanziert Festwirt Jochen Mörz, habe er in diesem Jahr in Maisach gemacht. Woran das liegen könnte, darüber wurde offenbar bereits am Sonntag, dem letzten Tag der Festwoche, ein wenig spekuliert. Wie Mörz am Montag mitteilte, will man sich im September zusammensetzen und darüber sprechen, also die Ursachen erforschen und mögliche Lösungswege aufzeigen. Man, das ist neben Mörz Bürgermeister Hans Seidl, dessen Stellvertreter und Volksfestreferent Roland Müller sowie Vertreter der Brauerei Maisach.

"Was uns alle erschreckt: Maisach wächst ständig, aber die Volksfestbesucher werden immer weniger", resümiert der erfahrene Wirt, der in Maisach schon seit 24 Jahren das Festzelt betreibt und in einem guten Monat mit einem dort ansässigen Geschäftspartner zum zweiten Mal das Oktoberfest in Paris ausrichten wird. Das Phänomen der sinkenden Besucherzahlen bereitet den Verantwortlichen in Maisach Sorge, offenbar gibt es unter den Neubürgern keine Volksfestfreunde.

Die üblichen Verdächtigen - das Wetter oder der Termin - schließt Mörz als Gründe für den deutlichen Einbrauch aus. "Wir hatten jetzt eigentlich relativ ideale Temperaturen", höchstens am zweiten Wochenende sei es vielleicht etwas heiß gewesen. Doch auch noch größere Hitze habe bisher nicht zu solch einem Rückgang geführt. Dass es womöglich am Termin gelegen haben könnte, verneint der Festwirt ebenfalls: "Das Maisacher Volksfest ist seit 42 Jahren immer zu dieser Zeit", das habe die Besucher in den vergangenen 41 Jahren auch nie abgehalten. Ganz im Gegenteil: Das Datum wurde zwar tatsächlich vor einigen Jahren um eine Woche nach vorne verlegt, sodass die Schafschau seither immer am zweiten Festsonntag stattfindet. Doch Volksfestreferent Müller und Festwirt Mörz waren sich noch im Vorjahr einig, dass dieser Termin günstiger sei. Als Gründe nannten sie damals besseres Wetter, mehr Besucher und Schausteller sowie Servicepersonal hätten mehr Zeit. Nun muss das alles noch einmal analysiert werden.

Eine gute Nachricht gibt es aber noch, und auch die hat fast schon Tradition: Die Polizei meldet ein ruhiges Volksfest. Nur in der Nacht auf Sonntag schlugen zwei Unbekannte mit Eisenstangen auf zwei Maisacher und eine Münchnerin ein, alle Anfang 20. Die Drei wurden leicht verletzt. Die Polizei bittet Augenzeugen um Hinweise unter den Telefonnummern 08142/29 30 oder 08141/61 20.

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